intensiv 2004; 12(5): 241-246
DOI: 10.1055/s-2004-813069
Pflegewissenschaft

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„Ich wusste ja nicht, was passiert war ...”Das Erleben von Patienten auf Intensivstationen[*]

Andrea Besendorfer1
  • 1Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund
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Publication Date:
16 September 2004 (online)

Zusammenfassung

Wie erleben Patienten ihren Aufenthalt auf einer Intensivstation? Hat dieses Erleben etwas mit dem zu tun, was die Außenstehenden (Pflegende, Angehörige, Ärzte) meinen, wie die Patienten eine Intensivstation erleben? In narrativen (erzählenden) Interviews wurden ehemalige Patienten zu diesem Thema befragt. Durch die Interviewanalyse konnten zentrale Dimensionen zum Erleben der Patienten herausgearbeitet werden: das Erleben von Erinnerungslücken, Orientierungsbeeinträchtigungen und Träumen sowie die Begebenheiten, die helfen konnten, die verlorene Zeit zu rekonstruieren und die Orientierung wiederzuerlangen; das Gefühl, sich selbst krank bzw. gesund gefühlt zu haben, und welche Einsichtsfähigkeit daraufhin hinsichtlich der Behandlung auf der Intensivstation bestand, sowie das Vertrauen, welches die Patienten zu Angehörigen, Pflegenden und Ärzten hatten. Diese Dimensionen werden im nachfolgenden Artikel anhand von Interviewausschnitten dargestellt und diskutiert. Dabei wird der Frage nachgegangen: Welche Bedeutung haben diese Erkenntnisse denn für die pflegerische Begleitung und Versorgung eines Intensivpatienten und welche Handlungsmöglichkeiten können daraus für die Pflegenden und auch Angehörigen abgeleitet werden?

1 Grundlage dieses Artikels ist die Forschungsarbeit, die am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/ Herdecke zum Erreichen des akademischen Grades Master of Science in Nursing (MScN) führte.

Literatur

  • 1 Compton C. Critical Illness and Intensive Care: What it Means to the Client.  Critical Care Nurse. 1991;  11 (1) 50-5
  • 2 Elsbernd A, Glane A. Ich bin doch nicht aus Holz. Wie Patienten verletzende und schädigende Pflege erleben. Berlin, Wiesbaden; Ullstein Mosby 1996: 7-8
  • 3 Besendorfer A. Das Erleben von Patienten auf Intensivstationen. Unveröffentlichte Literaturarbeit im Masterstudiengang Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke 2001
  • 4 Steinke I. Gütekriterien qualitativer Forschung. Flick U, von Kardorff E, Steinke I Qualitative Forschung. Ein Handbuch Reinbek; Rowohlt 2000: 319-331
  • 5 Hanses A. Epilepsie als biographische Konstruktion: eine Analyse von Erkrankungs- und Gesundungsprozessen anfallserkrankter Menschen anhand erzählter Lebensgeschichten. Bremen; Donat 1996: 133

1 Grundlage dieses Artikels ist die Forschungsarbeit, die am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/ Herdecke zum Erreichen des akademischen Grades Master of Science in Nursing (MScN) führte.

3 Die Interviewausschnitte sind zur plakativen Darstellung ausgewählt worden. Die einzelnen Dimensionen ergaben sich aus der Analyse der gesamten Interviews und nicht nur der hier dargestellten Ausschnitte.

4 Frau Gärtner lag insgesamt auf vier Intensivstationen.

Andrea Besendorfer, BScN, MScN

Klinikum Dortmund gGmbH, Geschäftsführung Pflege/Pflegewissenschaft

Beurhausstr. 40

44137 Dortmund

Email: andrea.besendorfer@klinikumdo.de

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