Expression von VEGF in Lymphknotenmetastasen lokal fortgeschrittener nicht kleinzelliger Lungentumoren – geeignet als prognostischer Faktor in neoadjuvanten Therapieverfahren?

Hintergrund: Wachstum eines Tumors sowie die Möglichkeit einer Metastasierung hängen u.a. von der Tumorvaskularisation ab. In Studien mit Patienten mit nicht kleinzelligen Lungentumoren (NSCLC) konnte die Expression von VEGF mit einer erhöhten Rate von Lymphknotenmetastasen und einer geringeren Überlebenszeit korreliert werden. Die VEGF-Expression in Lymphknotenmetastasen ist dagegen kaum untersucht.

Material und Methoden: Im Rahmen einer Phase III-Studie zur Relevanz einer zusätzlichen neoadjuvanten Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenem NSCLC wurden prätherapeutisch Lymphknotenmetastasen von 63 Patienten hinsichtlich der VEGF-Gen-Expression untersucht, das VEGF-Protein immunhistochemisch und die VEGF-mRNA durch in situ-Hybridisierung dargestellt. Die Ausprägung von VEGF-Protein bzw. –mRNA wurden in Gruppen mit niedriger, mittelgradiger und hoher Expression unterteilt.

Resultate: Zwischen den Gruppen mit unterschiedlich hoher VEGF-Protein / -mRNA-Expression ergab sich kein signifikanter Unterschied bezüglich der Überlebenszeit. Dieses galt sowohl für die Patienten der Kontrollgruppe, als auch für das zusätzlich neoadjuvant radiochemothera-peutisch behandelte Patientenkollektiv.

Schlussfolgerung: Die VEGF-Protein / -mRNA-Expression in Lymphknotenmetastasen bei NSCLC kann nicht als prognostischer Faktor für den Erfolg einer zusätzlichen neoadjuvanten Radiochemo-therapie herangezogen werden. Eine unterschiedliche VEGF-Gen-Expression in den Lymphknotenmetastasen ist darzustellen. Diese könnte bei dem therapeutischen Einsatz anti-angiogenetischer Therapieverfahren Bedeutung erlangen.