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DOI: 10.1055/s-2003-822436
Therapieinduzierte Tumorregression in primären Lungentumoren und ihren Lymphknotenmetastasen
Patienten mit lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) werden zunehmend häufig einer neoadjuvanten Therapie zugeführt. Dabei erlangt das Ausmaß der erzielten therapieinduzierten Tumorregression prognostische Bedeutung. Zur Bestimmung des Regressionsgrades werden die Befunde nach folgendem Schema klassifiziert: – Grad I: keine oder nur geringgradige, vorwiegend spontane Tumorregression in Primärtumor (PT) und mediastinalen Lymphknoten (LK), – Grad II: morphologische Zeichen der therapieinduzierten Tumorregression mit – Grad II a: mindestens 10% vitalem Tumorgewebe im PT und/oder mehr als kleinherdigem Befall mediastinaler LK, – Grad II b: weniger als 10% vitalem Tumorgewebe im PT und/oder allenfalls kleinherdiger Befall mediastinaler LK, – Grad III: komplette Tumorregression ohne Nachweis vitalen Tumorgewebes in PT und mediastinalen LK. Dabei zeigen Patienten mit einer ausgeprägten therapieinduzierten Tumorregression (Grad IIb/III) signifikant längere Überlebenszeiten. Bei gesonderter Betrachtung der Tumorregression in PT und LK ergibt sich ein heterogenes Bild. Während morphologische Zeichen einer therapieinduzierten Tumorregression häufiger im PT als in den LK–Metastasen nachzuweisen sind, wird eine Tumorfreiheit häufiger in den LK–Metastasen erzielt. Bei einer ausgeprägten therapieinduzierten Tumorregression findet sich der Resttumor häufiger in der Lunge als in den LK. Ein Grund für diese Unterschiede dürfte in der i.a. deutlich größeren Tumormasse des PT liegen.