Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - P47
DOI: 10.1055/s-2003-822268

Fluoreszenz Diagnostik und Photodynamische Therapie – Aktueller Stand

C Fritsch 1
  • 1Dermatologische Privatpraxis, Bankstr. 6, 40476 Düsseldorf

Bekanntermaßen weisen Läsionen wie aktinische Präkanzerosen (AK) und epitheliale Hauttumoren, wie z.B. Basalzellkarzinome (BCC), eine stetig wachsende Inzidenzrate auf. Das Altern der Bevölkerung sowie veränderte Freizeitgewohnheiten (Sonnenexposition) bilden hier unterstützende Faktoren. Zudem zeigt sich ein unaufhaltsamer Trend hinsichtlich Schönheitsideal: Patienten orientieren und interessieren sich mehr und mehr an / für nicht-invasive Therapieoptionen, die zu einer optimalen Heilung ohne kosmetische Beeinträchtigung führen.

Die Photodynamische Therapie (PDT) bietet hier eine vielversprechende alternative Therapieoption. Nach nunmehr 12 Jahren experimenteller und klinischer Versuchsphasen, wurde kürzlich die Substanz Methyl-[5-amino-4-oxopentanoat] (MAOP) als Arzneimittel für die lokale PDT eingeführt. MAOP wird auf die erkrankte Haut. Nach einer Einwirkungszeit von 3h wird mit engbandigem kalten roten Licht beleuchtet, was mit Kribbeln oder stärkeren Brennen einher gehen kann. Der PDT folgt eine Heilungsphase, beginnend mit einer Entzündungsreaktion, gefolgt von Krustenbildung, Erythem, und transienter Hyperpigmentierung. Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn die PDT innerhalb von 7–10 Tagen wiederholt wird. AK zeigen Heilungsraten von 95–98%; Superfizielle BCC weisen eine vergleichbare Response-Rate auf. Darüber hinaus bietet die PDT dem erfahrenen Anwender auch für noduläre BCC eine Therapiealternative.

Neben der therapeutischen Effektivität, kann die Photosensibilisierung der Tumorzellen auch zur Fluoreszenzdetektion (FD) von Hauttumoren herangezogen werden. AK und BCC lassen sich bildlich darstellen und deren Grenzen werden von der umliegenden gesunden Haut abgegrenzt. BCC fluoreszieren in kräftig roter Farbe, wenn diese mit MAOP vorbehandelt und mit Wood-Licht angestrahlt werden. Diese innovative diagnostische Technik wird zunehmend eingesetzt, um präoperativ die Grenzen eines unscharf begrenzten Tumors zu definieren und um die Effektivität einer jeglichen Tumortherapie zu kontrollieren (z.B. PDT, Kryochirurgie oder Chirurgie).