Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - P40
DOI: 10.1055/s-2003-822261

Photodynamische Therapie bei nicht-melanozytären Hauttumoren bei Organtransplantat-Empfängern

T Schmook 1, C Ulrich 1, R Schnall 2, F Hevert 2, P Fuglerud 3, E Stockfleth 1
  • 1Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medizinische Fakultät Charité, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 2Galderma Laboratorium, Freiburg
  • 3PhotoCure ASA, Oslo, Norwegen

Hintergrund: In Deutschland werden jährlich etwa 3.500 Organe transplantiert. Organtransplantatempfänger (OTR) haben aufgrund der immunsuppressiven Therapie gegenüber der Normalbevölkerung ein deutlich erhöhtes Risiko, Hauterkrankungen zu entwickeln. So entstehen bei OTR in etwa 75% der Fälle Hauttumoren, teilweise gesamte Areale betreffend („field cancerisation“). In erster Linie handelt es sich um nicht-melanozytäre Hauttumoren (NMSC) wie aktinische Keratosen, Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome. Übliche Standardtherapien sind meist nicht nur kosmetisch unbefriedigend, sondern haben oft auch hohe Rezidivraten. Die Photodynamische Therapie (PDT) mit der neuen lipophilen Substanz Methyl-amino-oxopentanoat (MAOP) ist eine vielversprechende Therapie zur Behandlung von NMSC.

Ziele: Es werden verschiedene Fälle von OTR mit multiplen NMSC vorgestellt. Besonderer Untersuchungsgegenstand sind die Ansprech-, Heilungs- und Rezidivraten sowie das therapeutische Management und Patientenzufriedenheit.

Methode: Nach der Applikation von MAOP-Creme unter Okklusion für 3 Stunden erfolgte die Bestrahlung mit rotem LED-Licht (630 nm, Lichtdosis 37J/cm2). Falls notwendig wurden Analgetika verabreicht. Die PDT wurde nach 7 bis 14 Tagen wiederholt und nach 2 Monaten evaluiert.

Ergebnisse: Die NMSC zeigten eine hohe Heilungsrate nach PDT. In dünnen Läsionen konnte eine komplette Tumorelimination in einer hohen Fallzahl beobachtet werden. Ausgedehnte NMSC zeigten eine gute Ansprechrate und eine deutliche Reduktion der Tumoranzahl und -größe.