Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - V32
DOI: 10.1055/s-2003-822255

Intraläsionale Elektrochemotherapie – ein neuer Ansatz für die Behandlung von soliden Tumoren der Haut und Schleimhäute

U Reinhold 1, T Plath 2
  • 1Dermato-onkologische Praxisklinik Bonn, Klinik für Kieferchirurgie
  • 2Plastische Gesichtschirurgie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin

Die Elektrochemotherapie definiert den Einsatz eines Zytostatikums in Kombination mit der kurzfristigen Anlage eines elektrischen Feldes in einer zu behandelnden Tumorregion. Das Tumorgewebe wird über einen kontrollierten elektrischen Impuls einer spezifizierten Spannung ausgesetzt und hierdurch ein vorübergehender Anstieg der Membrandurchlässigkeit erzielt. Vor der erzielten Elektroporation wird in der Tumorregion ein Zytostatikum intraläsional appliziert, dass über die nachfolgende Spannung eine hohe intrazelluläre Konzentration in den Tumorzellen erlangt. Tierexperimentelle und erste klinische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Elektroporationstherapie mit Bleomycin eine sehr effiziente Behandlungsmöglichkeit für solide Tumoren darstellen kann. Die derzeit vorliegenden klinischen sowie eigene Behandlungserfahrungen mit intraläsionalem Bleomycin in Kombination mit dem MedPulser®-System bei Tumorerkrankungen der Haut und Schleimhäute werden vorgestellt. Die Erfahrungen zeigen, dass die lokale Elektrochemotherapie zukünftig eine Alternative für die Behandlung von soliden Tumoren und Metastasen der Haut darstellen könnte.