Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O29_1_3
DOI: 10.1055/s-2003-821857

Quantifizierung der osteoproliferativen Wirkung degradabler Magnesiumimplantate

F Witte 1, V Kaese 2, A Meyer-Lindenberg 3, H Windhagen 1
  • 1Orthopädie, MH-Hannover
  • 2Institut f. Werkstoffkunde, Uni-Hannover
  • 3Klinik f. kl. Haustiere, Tierärztliche Hochschule Hannover

Fragestellung: Degradable Implantatmaterialien aus Magnesiumlegierungen (Mg-L) führen zu einer deutlichen Zunahme der knöchernen Substanz um das degradierende Implantat. Um diese Aussage zu quantifizieren, wurde das knöcherne Volumen histologisch nach Implantation von Mg-L und PLA-Stiften bestimmt.

Methoden: 10 Stifte aus einer Mg-L und 10 Stifte aus PLA wurden als Marknagel in Meerschweinchenfemura implantiert. Nach 18 Wochen erfolgte die Explantation und Flächenmessung der anfärbbaren Knochensubstanz auf unentkalkten Sägetrenndünnschliffen. Die Statistik erfolgte mittels t-Test.

Ergebnisse: Die Knochenschnitte nach Mg-L Implantation zeigten mit 25,77mm2 (±5,61) eine sig. (p<0,001) größere verknöcherte Fläche als die Femura nach Implantation der PLA-Kontrollstifte (16,13mm2±3,90).

Schlussfolgerungen: Magnesiumlegierungen haben im Gegensatz zu den Kontrollstiften zu einer deutlichen Knochenzunahme geführt. Diese osteoproliferative Potenz eröffnet den Magnesiumlegierungen ein weites Feld neuer Anwendungen.