Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - O18_7
DOI: 10.1055/s-2003-821816

Mittelfristige Ergebnisse in der Behandlung von Liposarkomen der Extremitäten

T Köhler 1, J Ziegler 1, F Thielemann 1, G Baretton 2, KP Günther 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Zielstellung: Es sollen Überlebenszeit, Rezidivrate und Metastasierung bei Patienten mit primären Liposarkomen der Extremitäten (LSE) in Abhängigkeit der durchgeführten primären und adjuvanten Therapieverfahren ausgewertet werden. Weiterhin soll die Aussagefähigkeit des bioptisch erhobenen histologischen Befundes im Vergleich zur endgültigen Histologie des Resektates beurteilt werden.

Material und Methode: In den Jahren 1990 bis 1998 wurden 27 Patienten mit LSE operativ versorgt. Durchschnittlich 62,4 Monate (39–141 Monate) postoperativ erfolgte die Bewertung von Überlebensrate, Metastasierung und Lokalrezidiven. Intraoperative Angaben zum Resektionsabstand sowie die Aussagen der histologischen Beurteilung des bioptisch gewonnen Materials und des histologischen Befundes des Resektates wurden bei der Wertung berücksichtigt.

Ergebnisse: Bei 5 (18,5%) Patienten erfolgte primär die Amputation und in 22 Fällen (81,5%) wurde die extremitätenerhaltende Resektion des LSE durchgeführt. Die Lokalrezidivrate betrug 22,2% (n=6). Die Rate der Metastasierung betrug 18,5%, die Überlebensrate zum Nachuntersuchungszeitpunkt 74,1%. Lediglich in 29,6% der Fälle (n=8) bestand eine Übereinstimmung zwischen bioptisch erhobener und endgültiger Diagnose.

Schlussfolgerung: Auch bei lokaler Kontrolle können LSE nach langem tumorfreiem Intervall metastasieren, was eine langfristige Tumornachsorge erfordert. Aufgrund der schwierigen histologischen Beurteilbarkeit des bioptischen Materials ist ein einzeitiges Vorgehen mit intraoperativer Dignitätsbestimmung denkbar.