Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K20_7
DOI: 10.1055/s-2003-821648

Alloplastischer Hüft- und Kniegelenkersatz mit der Durchsteckprothese

E Lenz 1, A Kölling 1, H Albersdörfer 1, I Hartung 1, R Ascherl 1
  • 1Orthopädisch-Traumatologisches Zentrum, Park-Krankenhaus Leipzig-Südost

Fragestellung: Re-Operationen bei Patienten mit Hüft- und Knieendoprothese stellen oft erhöhte Anforderungen bezüglich der verminderten knöchernen Substanz. Ein Austausch einzelner Komponenten ist oft nicht mehr möglich, sodass auf eine zusätzliche alloplastische Versorgung der Diaphysenregion zurückgegriffen werden muss. Hierfür eignet sich der Femurersatz mittels einer „Durchsteckprothese“.

Methoden: Bei diesem Verfahren wird die Diaphyse nicht entfernt, das knöcherne Rohr bleibt bestehen. Ein Metallstab (Sonderanfertigung) zur Verbindung von Hüft- und Knieprothese wird durch die Diaphyse gesteckt und verbindet die Gelenkteile vom Typ „ESKA G2“. Bei insgesamt 13 Patienten wurde bisher dieses System implantiert.

Ergebnisse: Im Gegensatz zum vollständigen Femurersatz verbleiben die physiologischen Verbindungen zwischen Knochen und Muskulatur erhalten. Die biologische Oberfläche der Kortikalis verursacht weniger Komplikationen als die alloplastische. Wundheilungsstörungen traten nicht auf. Die Remobilisation vollzog sich jeweils ungestört. Lockerungen oder mechanische Probleme wurden nicht beobachtet. Wegen 2-malig aufgetretener Schmerzzustände wegen Relativbewegungen zwischen zementlosen Implantaten und Knochen werden nun die metaphysären Anteile vermehrt zementiert.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der positiven Verläufe halten wir weiter am Modell des Durchsteckfemur fest, nicht zuletzt aufgrund der geringeren Komplikationsrate im Vergleich zum Femurtotalersatz. Durch Bereitstellung von entsprechenden Modularsystemen soll zukünftig die Spezialfertigung entfallen.