Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 - K11_8
DOI: 10.1055/s-2003-821545

Die operative Korrektur des Metatarsus primus varus beim Adoleszenten

M Schulze 1, R Thomas 1, J Neidel 1
  • 1Orthopädische Klinik der Charité, Berlin

Fragestellung: Eine Divergenz zwischen den Metatarsalia I und II wird als Metatarsus (MT) primus varus bezeichnet. Als Maß für die Ausprägung dient der Intermetatarsalwinkel (n=8–10°). Beim Adoleszenten ist der MT durch einen deutlich vergrößerten Intermetatarsalwinkel, einhergehend mit einer Subluxation der Grundphalanx, Inkongruenz des MTP-I-Gelenks und relativen Malposition der Sesambeine gekennzeichnet. Kann diese Fehlstellung über eine Modifzierung der proximalen Basisosteotomie korrigiert werden?

Methodik: 7 Jugendliche (w=5, m=2) im Alter zwischen 13 und 16 Jahren wurden aufgrund einer schmerzhaften Fehlstellung des 1. Strahls im Sinne eines Metatarsus primus varus operiert. Aufgrund der Inkongruenz des MTP-I-Gelenks wurde ein distaler Weichteileingriff und eine proximale Basisosteotomie nach Mann durchgeführt. Letztere wurde modifiziert, um die Malrotation und die Plantarisierung gleichzeitig zu korrigieren.

Ergebnis: Post-operativ waren alle Patienten schmerzfrei und zufrieden. Der Intermetatarsalwinkel lag im Normbereich (n=6). In einem Fall bestand ein Korrekturverlust, möglicherweise verursacht durch das Tragen eines Plateau- anstelle des notwendigen Verbandsschuhs.

Schlussfolgerung: Die beschriebene Modifikation der proximalen Basisosteotomie in Kombination mit einem distalen Weichteileingriff stellt nach unseren Erfahrungen eine überzeugende operative Möglichkeit zur Korrektur des Metatarsus primus varus beim Adoleszenten dar.