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DOI: 10.1055/s-2003-821539
Ist die röntgenologische Konfiguration des Tarsometatarsalgelenkes I ein Prädiktor für die Rezidivhäufigkeit nach Hallux-valgus-Korrektur?
Fragestellung: Am Beispiel der Scarf-Osteotomie sollen Zusammenhänge zwischen der röntgenologischen Konfiguration des Tarsometatarsalgelenkes I (TMT-Gelenk) und der postoperativen Rezidivrate hinterfragt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die 3 wesentlichen anatomischen Varianten des TMT-I-Gelenkes dabei verschiedene biomechanische Aspekte initiieren.
Methodik: Unser Kollektiv umfasst 96 Patienten. Von 1995 bis 2001 wurden 93 Frauen und 3 Männer bei isoliertem Hallux valgus mit der Scarf-Osteotomie versorgt. Es erfolgten regelmäßige klinische und röntgenologische Verlaufskontrollen.
Ergebnisse: Unter Berücksichtigung der 3 anatomischen Varianten des TMT-I-Gelenkes lag in unserem Kollektiv 43-mal eine mediale Verkippung, 40mal eine horizontale Stellung und 13-mal eine s-förmige Gelenkflächenstellung vor. Hallux valgus Rezidive >30° wurden bei 12 Patienten beobachtet. Diese waren signifikant häufiger (n=9) mit einer medialen Gelenkflächenkippung oder einer s-förmigen Gelenkflächenstellung assoziiert, während bei horizontaler Gelenkfläche nur 3 Rezidive >30° auftraten.
Schlussfolgerung: Röntgenologisch schräg- und s-förmig verlaufende Gelenkflächen des TMT-I-Gelenkes begünstigen nach unseren Ergebnissen die Rezidivhäufigkeit nach Scarf-Osteotomie. Unter Berücksichtigung der klinischen Daten sind diese Konfigurationen aber nicht immer mit einer Hypermobilität verbunden. Bei vergrößertem ersten Intermetatarsalwinkel und o.g. röntgenologischen Gelenkflächenvarianten sollte die Indikation zur TMT I-Korrekturarthrodese daher großzügig gestellt werden.