Laryngorhinootologie 2003; 82 - 15
DOI: 10.1055/s-2003-818891

Das intraossäre Hämangiom des Felsenbeins

O Fierek 1, E Kunze 2, R Laskawi 1
  • 1Univ.-HNO-Klinik, Universität Göttingen, Göttingen
  • 2Institut für Pathologie, Universität Göttingen, Göttingen

Das intraossäre Hämangiom ist ein seltener, langsam wachsender, gutartiger Tumor, der gewöhnlich in der Wirbelsäule oder den Schädelknochen lokalisiert ist. Es macht 0,2% aller Knochentumoren und 0,7% aller Tumoren des Felsenbeines aus. Die Felsenbeinhämangiome treten hauptsächlich im Bereich des inneren Gehörgangs und des Ganglion geniculi auf. Die Ursache hierfür liegt wahrscheinlich in den dichten Gefäßgeflechten um das Ganglion spirale cochleae und das Ganglion geniculi begründet. Die führenden Symptome sind eine Facialisparese, sensorineurale Hörstörungen, ein pulsierender Tinnitus, Schwindel und Hirnnervenlähmungen.

Wir präsentieren den Fall eines 6-jährigen Jungen mit einem ausgedehnten Hämangiom des kranialen und lateralen Anteils des linken Felsenbeines. Obwohl der Tumor sehr groß war (32×24×32mm), zeigten sich aufgrund der untypischen Lokalisation zum Zeitpunkt der Diagnosestellung keine charakteristischen Symptome. Der Tumor wurde über einen transmastoidalen Zugang reseziert. Postoperative Komplikationen traten nicht auf.

Die radiologischen und pathohistologischen Charakteristika von intraössaren Hämangiomen des Felsenbeins werden diskutiert.