Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - PO_09_13
DOI: 10.1055/s-2003-818267

Schwangerschaftsrisiken und dazugehörige Frühgeborenenraten sowie die Häufigkeitsverteilung der Schwangerschaftsrisiken nach Alter und Parität der Mütter

M Voigt 1, K Friese 2, KTM Schneider 3, V Hesse 1
  • 1Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
  • 2Frauenklinik der LMU München
  • 3Frauenklinik der TU München

Zielsetzung:

Uns interessierte die Frühgeborenenrate bei einzelnen Schwangerschaftsrisiken unter Berücksichtigung von Alter (Ø 25 Jahre, 26–35 Jahre, 336 Jahre) und der Parität (Erst- und Mehrgebärende) der Mütter.

Material:

Das Datenmaterial entstammt der Perinatalerhebung aus 11 Bundesländern der Jahre 1998 bis 1999 mit 426.376 Schwangeren. Für 52 vorgegebene Schwangerschaftsrisiken waren 9 Nennungen pro Schwangeren möglich. Bei 308.646 Schwangeren (72,4%) wurden 1 oder mehrere Risiken angegeben.

Ergebnisse:

Bei den Schwangerschaftsrisiken stehen Allergie (29,6%), Familiäre Belastung (18,6%), über 35 Jahre (14,4%), frühere eigene schwere Erkrankungen (14,3%) und Zustand nach Sectio (10,5%) auf den Rängen 1 bis 5.

Bei der Frühgeborenenrate ergibt sich folgende Rangfolge: Plazenta praevia (52,6%), Mehrlingsschwangerschaft (34,4%), Blutungen nach 28. SSW (31, 9%), vorzeitige Wehentätigkeit (26,6%), isthmozervikale Insuffizienz (24,9%). Die Häufigkeiten der einzelnen Schwangerschaftsrisiken verändern sich stark bei Berücksichtigung von Untergruppen nach Alter und Parität der Mütter.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse geben einen Gesamtüberblick über die Risikobelastung der Schwangeren mit 52 vorgegebenen Risiken bei Mehrfachnennung und Hinweise für die weitere epidemiologische Forschung.