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DOI: 10.1055/s-2003-818260
Tokolyse: Nutzen, Effektivität und Nebenwirkung – Vergleich von Atosiban und Fenoterol
Einleitung:
In Deutschland wurden 5–7% aller Schwangeren mit Tokolyse zur Verhinderung einer Frühgeburt behandelt. Seit der Einführung von Atosiban wird die Tokolyse hinsichtlich Effektivität und Nebenwirkungen neu evaluiert. Dargestellt werden hier die Ergebnisse von 80 Patientinnen in einer prospektiv randomisierten Studie zum Vergleich von Fenoterol und Atosiban.
Material und Methode:
Studiendesign: prospektiv randomiert
Einschlusskriterien:
Schwangerschaft zwischen 24. und 34. SSW, vorzeitige Wehentätigkeit >=4/30min oder klinisch eindeutige Muttermundseröffnung oder sonografisch nachweisbare Cervixverkürzung von <25mm.
Therapiphase:
Dauer der Tokolyse bis 12h Wehenfreiheit, zweite Therapiephase möglich
Zielparameter:
Wirksamkeit (Geburt nach 48h oder 7d), Nebenwirkungsprofil, Dauer der Tokolyse, Anzahl der Therapien im Vergleich zum Zeitraum vor Beginn der Studie
Kontrollparameter:
CTG, klinischer Befund, Sonographie
Ergebnisse:
Einschluss von 80 Pat., je 40 mit Atosiban (A) und 40 mit Fenoterol (F) behandelt. Keine Geburt nach 48h in 80% mit A und 83% mit F, keine Geburt nach 7d in 75% mit A und 70% mit F. Mittlere Tokolysedauer betrug 23h mit A und 28h mit F. Zweite Therapiephase bei 8% mit A und 15% mit F erforderlich. Kardiovaskuläre Nebenwirkungen traten bei 5% unter A und 93% unter F auf. Seit Durchführung der Studie konnte die Anzahl der Tokolysen verringert werden und die Therapiedauer verkürzt werden.
Diskussion:
Es besteht gleiche Effektivität zwischen A und F bei deutlich stärkeren Nebenwirkungen unter F. Es sollte für die Tokolyse der Grundsatz „So selten und so kurz als möglich!“ gelten. Eine individuelle Auswahl des Tokolytikums ist erstrebenswert.