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DOI: 10.1055/s-2003-818244
Rauchen – Reduktion des Risikos für Präeklampsie und HELLP-Syndrom
Einleitung: In einem bundesweiten Forschungsprojekt wurde der Zusammenhang zwischen Nikotinkonsum und HES unter Berücksichtigung von Dosis und Dauer des Konsums untersucht.
Material und Methoden: Einfragebogeninventar mit allgemeinen, geburtshilflichen und psychosozialen Fragen wurde an 2600 Frauen mit mindestens einer HES und ca. 1000 Kontrollprobandinnen ausgegeben. Diagnosen eines HES wurden über die Krankenakte gesichert.
Ergebnisse: Innerhalb der Patientinnengruppe konnten 1629 ausgetragene Schwanger-schaften (320 Präeklampsie (PE), 241 HELLP-Syndrom (H) + PE, 212 H, 320 schwangerschaftsinduzierter Hypertonus (SiH), 440 ohne Komplikationen) ausgewertet werden. Von Kontrollprobandinnen standen 1372 ausgetragene Schwangerschaften zur Verfügung. Bei den Kontrollprobandinnen fand sich gegenüber der Patientinnengruppe ein höherer Anteil von Raucherinnen (18%/8,5%, p<0.0001). Auch wurden mehr Zigaretten konsumiert (Mittelwert 6/10, p<0,05) und länger während der Schwangerschaft geraucht (Mittelwert 34 SSW/24 SSW, p<0.0001). Patientinnen berichteten häufiger, nie geraucht zu haben (18.4%/25,2%, p<0.005).
Diskussion: Die Gruppe der Frauen, die eine HES entwickeln, zeigt gegenüber den Kontrollprobandinnen einen höheren Anteil Nicht-Raucherinnen. Die Korrelation zwischen Rauchen und HES ist dosisabhängig.
Schlussfolgerung: Nach den vorliegenden Ergebnissen steht der Konsum von Nikotin in engem Zusammenhang mit der Häufigkeit einer HES. Aufgrund zahlreicher bekannter nega-tiver Auswirkungen auf den Verlauf einer Schwangerschaft, ist Nikotinkonsum während der Schwangerschaft dennoch kein adäquater Lösungsansatz, das Risiko einer HES zu senken.