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DOI: 10.1055/s-2003-818243
Gehäuftes Auftreten des Plasminogen Aktivator Inhibitor-1 Promotor 4G-Allels bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom
Fragestellung:
Der Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1) stellt einen der Hauptinhibitoren der Fibrinolyse dar. Träger eines 4G-Allels in der Promotorregion (4G/5G-Polymorphismus) des für den PAI-1 kodierenden Gens zeigen aufgrund einer Induktion der Transkription erhöhte PAI-1-Plasmakonzentrationen. Da eine erhöhte plazentare Thromboseneigung mit konsekutiver plazenarer Minderperfusion als charakteristisches Merkmal beim HELLP-Syndrom auftritt, war Ziel der vorliegenden Studie, die Assoziation zwischen dem PAI-1 4G/5G Polymorphismus und dem Auftritt eines HELLP-Syndroms zu untersuchen.
Material und Methoden:
DNA wurde aus EDTA-Vollblut isoliert (277 HELLP-Patientinnen [Thrombozytopenie <100 G/L; GOT >3 STD; GPT >3 STD; LDH >3STD[, 105 Frauen mit jeweils unkomplizierter Schwangerschaft. Die Genotypisierung erfolgte mittels eines modifizierten PCR-Protokolls nach Falk et al. 1995. Anhand der SSCP wurde die Visualisierung vorgenommen.
Ergebnisse:
HELLP-Patientinnen zeigten eine signifikant erhöhte 4G-Allelfrequenz (AF) (58,48%) im Vergleich zu den Frauen mit jeweils unkomplizierten Schwangerschaften (52,86%; p=0,0066); OR(4G/4G+4G/5G) 2,2; 95% CI 1,3–3,8).
Schlussfolgerung:
Frauen, die ein bzw. zwei 4G-Allel(e) in der Promotorregion des PAI-1-Gens tragen, zeigen im Vergleich zu Trägerinnen des 5G/5G-Genotyps ein signifikant höheres Risiko (OR 2,2) ein HELLP-Syndrom zu entwickeln.