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DOI: 10.1055/s-2003-818153
Totaler Muttermundverschluss mit Cerclage als operativer Therapieansatz bei drohendem Spätabort und sehr früher Frühgeburt
Wir stellen unsere Ergebnisse und Erfahrungen mit dem totalen Muttermundverschluss nach Saling und zusätzlicher Cerclage nach McDonald vor. Die Operation erfolgt grundsätzlich unter Bolustokolyse und Antibiotikaabschirmung. Bei einem Fruchtblasenprolaps führen wir unter Sonographie eine transabdominale Entlastungspunktion zur besseren Reponierbarkeit der Fruchtblase durch.
Unser Patientenkollektiv besteht aus 29 Patientinnen (19 Einlings-, 6 Zwillings-, 1 Drillingsschwangerschaft). In 3 Fällen wurde der Eingriff prophylaktisch wegen habitueller Aborte durchgeführt. In 26 Fällen erfolgte er aus therapeutischer Intention. Indikationen dafür waren Zervixinsuffizienz, Fruchtblasenprolaps und Fruchtblasensprung. Die Operationen erfolgten zwischen der 12+6 und 26+0 SSW. Die Tragzeitverlängerung beträgt im Durchschnitt 66,8 Tage (3–175 Tage). 26 Schwangerschaften führten zu einer Lebendgeburt mit 32 Kindern. 3 Schwangerschaften (5 Kinder) endeten mit einer Fehlgeburt. Das Geburtsgewicht der Kinder liegt zwischen 805 und 3464g. Der totale Muttermundverschluss mit zusätzlicher Cerclage stellt eine sinnvolle Behandlungsmethode zum Verschluss des Zervikalkanals und zusätzlicher Stützung des Gebärmutterverschlussapparates dar. Er führt bei drohendem Spätabort oder sehr früher Frühgeburt zu einer effektiven Tragzeitverlängerung mit einer hohen Überlebensrate der Kinder. Die Komplikationsrate des Eingriffs ist sehr gering.