Z Geburtshilfe Neonatol 2003; 207 - FV_02_07
DOI: 10.1055/s-2003-818078

Qualitätsmanagement-Projekt in einer Neonatologiestation: Medikamentenverordnung mittels Taschencomputer (PDA)

G Schubiger 1, T Berger 1, S Schubiger 2
  • 1Neonatologie / Kinderspital Luzern (CH)
  • 2DIUF Universität Freiburg (CH)

Hintergrund: 40% der Meldungen im „Critical Incident Reporting“-System des Kinderspitals Luzern betreffen Medikationsfehler mit potentieller Patientengefährdung. Mit einem 2002 initiierten Qualitätsmanagement-Projekt soll diese Zahl mit folgenden Massnahmen mindestens halbiert werden können:

Alle Ärztinnen und Ärzte benützen zur Medikamentenverordnung die gleiche Informations-Quelle bezüglich Wirkstoffe, Indikationen und Dosierungen.

Die Medikamenten-Verordnungen werden nach einem einheitlichen Schema schriftlich festgehalten und von den Pflegenden nicht mehr auf deren Dokumentation übertragen.

Die Berechnung der Dosen wird mittels PDA und dem hier vorgestellten Computer-Programm unterstützt.

Computer-Programm: Das Programm basiert auf der Java 2 Micro Edition (J2ME) und kann auf jeden Typ „Handheld“ (Palm-OS, Pocket-PC, Java enabled Natel) transferiert werden. An einem als Master bezeichneten PC können die bei uns verwendeten Medikamente auf einer hierarchisch aufgebauten Maske eingegeben und jederzeit ergänzt oder modifiziert werden. Die Daten werden periodisch auf die Taschencomputer der Ärzte übertragen. In zwei bis maximal vier menu-gesteuerten Schritten erhält man auf dem Bildschirm nach Eingabe der erforderlichen Patienten-Daten die Verordnung so dargestellt, wie sie auf die Verordnungsblätter übertragen werden muss. Vorsichtsmassnahmen werden auf einem „live-ticker“ angezeigt. Die Referenz und besondere Hinweise können abgerufen werden. Dieses Programm verbindet die Vorteile kommerzieller Vorbilder (z.B. PedDrugs) mit den Anpassungsmöglichkeiten an die spezifisch lokalen Gegebenheiten. Es kann ohne spezielle Programmierkenntnisse an die Bedürfnisse einzelner Kliniken adaptiert werden. Voraussetzung ist, dass jedem Arzt ein Gerät (bei uns PALM Tungsten) zur Verfügung gestellt wird und die Abfrage so benutzerfreundlich und schnell ist, dass alle ihre Geräte intuitiv benützen können.