Klinische Neurophysiologie 2003; 34 - 3
DOI: 10.1055/s-2003-816406

Oszillatorische Impedanz-Messung bei nCPAP-Patienten mit fortbestehender Tagesschläfrigkeit

J Antczak 1, R Popp 1, T Crönlein 1, P Geisler 1
  • 1Regensburg

Tagesschläfrigkeit mit einer erhöhten Einschlafwahrscheinlichkeit am Tage ist ein typisches Symptom bei Patienten mit ‘Obstruktivem Schlaf Apnoe Syndrom’. Die nCPAP-Therapie gilt als die effektivste Standardmethode zur Behandlung der obstruktiven Atemereignisse. Dennoch kommt es bei einigen Patienten trotz ausreichender Kompensation der Atemstörungen unter nCPAP zu keiner Verbesserung der Tagesschläfrigkeit. In unserem Schlafmedizinischen Zentrum findet sich die fortbestehende Schläfrigkeit (Epworth Schläfrigkeits Skala ≥ 12) bei etwa 28% der nCPAP-Patienten. Bei mehr als der Hälfte dieser Gruppe konnten wir keine klare Ursache (wie z.B. niedrige CPAP-Compliance oder koexistierende periodische Beinbewegungen im Schlaf) für diesen Zustand finden. Im Rahmen einer erweiterten Diagnostik, haben wir bei diesen Patienten eine Messung des oberen Atemwegswiderstandes mittels oszillatorischer Impedanz durchgeführt, um eine mögliche okkulte nächtliche Atmungsbehinderung im Sinne eines ‘Upper Airway Resistance Syndroms’ abzuklären. Von der gesamten Gruppe der nCPAP-Patienten mit fortbestehender Tagesschläfrigkeit wurden 9 ausgewählt, bei denen in der Routine-Diagnostik keine Ursache für den Misserfolg der nCPAP-Therapie gefunden wurde. Diese Patienten wurden einer Ganznacht-Polysomnographie mit oszillatorischer Impedanz-Messung unterzogen. Zum Vergleich haben wir auch bei neun Alters- und Geschlechts-gematchten nCPAP-Patienten ohne Tagesschläfrigkeit (Epworth Schläfrigkeitsskala: ≤ 11) die oszillatorische Impedanz gemessen. Die schläfrigen Patienten unterschieden sich in den PSG-Parametern und den konventionellen Atemparametern nicht signifikant von der Kontrollgruppe (RDI: 3,5 vs. 4,6; min SaO2: 88 vs. 86%; Schlafeffizienz-Index: 81 vs. 81%; Stadium 3: 10 vs. 5%; Stadium 4: 9 vs. 6%). Auch in den Parametern der oszillatorischen Impedanz zeigten sich keine signifikanten Unterschiede, bei einer Tendenz zu einer höheren Zahl von Atemereignissen bei den schläfrigen Patienten (oszillatorische Impedanz – RDI 1,4 vs. 0,7). Die Patienten mit einer trotz suffizienter nCPAP-Therapie persistierenden Tagesschläfrigkeit hatten – im Vergleich zur Kontrollgruppe – etwas bessere Atmungsparameter und allgemeine Schlafprofil-Parameter. Die Atmungsparameter, gemessen mit oszillatorischer Impedanz, zeigten im Gegensatz dazu in der Gruppe mit persistierender Tagesschläfrigkeit mehr Atemauffälligkeiten, wobei die Gesamtzahl der Ereignisse bei beiden Gruppen im Normalbereich (RDI <5/h) lag. Diese Ergebnisse sprechen gegen einen vermehrten Atemwegewiderstand als Ursache der fortbestehenden Tagesschläfrigkeit trotz nCPAP.