Zielsetzung: Über die Nährstoffzufuhr nach Laparoscopic Gastric Banding (LAGB) liegt eine äußerst
limitierte Anzahl von Untersuchungen vor. Ziel dieser prospektiven Studie ist die
Evaluation der Nährstoffzufuhr 6 Monate nach LAGB.
Material und Methoden: Die Nährstoffaufnahme von 13 morbid adipösen PatientInnen (1 Mann, 12 Frauen; Alter
38,3±2,9 Jahre MW±SEM; BMI 45,4±1,3kg/m2) wurde 6 Monate nach LAGB anhand 5-Tage-Schätzprotokoll erhoben und mittels des Ernährungswissenschaftlichen
Programms® berechnet. Die Nährstoffzufuhr wurde mit den Referenzwerten der Deutschen,
Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung verglichen.
Ergebnisse: Sechs Monate nach LAGB hatten die PatientInnen im Mittel 20,4±1,8kg abgenommen, der
BMI war um 7,2±2,0kg/m2 gesunken. Die tägliche Kalorienaufnahme lag bei 812±107 kcal, wobei die PatientInnen
50±2% der Energie in Form von Kohlenhydraten, 19±1% in Form von Protein und 37±6%
in Form von Fett aufnahmen. Die Ballaststoffzufuhr lag mit 10±5g deutlich unter den
Referenzwerten (30g/Tag). Mit Ausnahme von Vitamin B12 (121±26%) wurden die Referenzwerte
für die wasserlöslichen Vitamine ebenfalls unterschritten (Vitamin B1: 57±11%, B2:
80±11%, B6: 64±13%, Folsäure: 41±9%, Vitamin C: 56±10%). Die Aufnahme der fettlöslichen
Vitamine lag bei Vitamin A über (119±38%), bei Vitamin D und E unter den Referenzwerten
(27±12% bzw. 52±18%). Im Untersuchungszeitraum war die Homocysteinkonzentration signifikant
angestiegen (9,21±0,95 vs. 11,35±1,32 mmol/l; p<0,05).
Zusammenfassung: Während die Gewichtsverluste 6 Monate nach LAGB zufriedenstellend waren, nahmen die
PatientInnen zu wenig Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Protein auf. Die Vitaminzufuhr
lag großteils deutlich unter den Referenzwerten, wobei es zu einem signifikanten Anstieg
des Homocysteinspiegels kam. Zur Vermeidung möglicher Langzeitfolgen durch inadäquate
Nährstoffaufnahme müssen daher gezielte Interventionsstrategien entwickelt werden.