Die Blockade des Renin-Angiotensin-Systems mit Angiotensin-Rezeptor-Typ-1(AT1R)-Antagonisten
führt zu einer Verbesserung der Insulinsensitivität. Das fettgewebsspezifische Protein
Adiponektin verbessert ebenfalls die Insulinsensitivität und hat zusätzlich direkte
anti-atherogene Effekte in der Gefäßwand. Um die zugrundeliegenden Mechanismen der
verbesserten Insulinsensitivität unter AT1R-Blockade aufzuklären, untersuchten wir
die Regulation von Adiponektin durch Angiotensin II (Ang II) +/- dem AT1R-Antagonisten
Irbesartan und dem AT2R-Antagonist PD123319 in 3T3-L1 Adipozyten.
Die Angiotensin Rezeptor Subtyp mRNA-Expression wurde in differenzierten 3T3-L1 Adipozyten
gemessen. Mittels semiquantitativer RT-PCR konnte die Expression von AT1R und AT2R
nachgewiesen werden. In Western Immunoblotting Experimenten zeigte sich, dass Ang
II alleine die Adiponektin-Proteinexpression um das 1,4±0,1-fache (p<0,05 vs. unstimulierten
Zellen) stimuliert, wobei ein Stimulationsmaximum nach 24 Stunden mit einer Konzentration
von 5nM Ang II erreicht wurde. Vorbehandlung mit dem AT1R-Antagonisten Irbesartan
(10µM) verstärkte deutlich die Ang II-induzierte Adiponektin-Expression um 96±10%;
(p<0,05 vs. Ang II alleine), was auf eine inhibitorische Funktion des AT1R in der
Ang II-vermittelten Regulation von Adiponektin hinweist. Die Blockade des AT2R mit
PD123319 (10µM) alleine hatte keinen Effekt auf die Ang II-stimulierte Adiponektin-Expression.
Gleichzeitige Behandlung mit PD 123319 blockierte jedoch völlig die Induktion der
Ang II-stimulierten Adiponektin-Expression durch Irbesartan (10µM)(p<0,05 vs. Ang
II + Irbesartan.
Diese Daten zeigen, dass der AT1R-Antagonist Irbesartan die Adiponektin- Expression
in 3T3-L1 Adipozyten induziert. Diese Stimulation scheint AT2R vermittelt zu sein.
Die Induktion der Adiponektin-Expression durch AT1R-Antagonisten könnte die positiven
Effekte dieser Substanzen auf die Insulinsensitivität erklären.