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DOI: 10.1055/s-2003-815341
Der Weg zur Standardallergiediagnostik der Typ I-Allergie
Hintergrund: Zur Diagnostik der Typ I-Allergie gehören neben der Anamnese eine körperliche Untersuchung, ein Hauttest (i.d.R. Pricktest), die in-vitro-Allergiediagnostik (spezifische IgE-Bestimmung) und in einigen Fällen ein spezifischer Provokationstest. Bis heute sind diese Verfahren – insbesondere bei der Diagnostik von Berufsallergien – nicht sehr einheitlich. Dies wäre aber für die optimale Beurteilung gemeldeter Berufskrankheiten-Fälle, für eine realistische epidemiologische Datenerfassung sowie für eine verbesserte Prävention erforderlich. Zur Standardisierung der Typ I-Allergiediagnostik sind alle Abschnitte der Diagnosestellung zu vereinheitlichen.
Ziel des Projektes ist die Vereinheitlichung der Haut-Pricktestung. Dafür wurde mit 16 allergologisch gutachterlich tätigen Zentren ein Verbund gegründet, der sich auf eine standardisierte Testdurchführung einigen konnte, indem das Auftragen der Testlösungen sowie die Ergebniserfassung unter Berücksichtigung der europäischen Positionspapiere vereinheitlicht wurden. Den Verbundpartnern wurden definierte kommerzielle sowie im BGFA hergestellte Hauttestlösungen von Berufsallergenen zur Verfügung gestellt, die im Rahmen von Begutachtungen eingesetzt werden. Die Hauttest-Befunde werden zentral erfasst und durch die Ergebnisse der zentral durchgeführten IgE-Bestimmungen ergänzt. Es ist geplant, den Kreis der Verbundpartner sukzessive zu vergrößern.
Da durch die Gründung eines Verbundes zur Standardisierung der Haut-Pricktestung größere Fallzahlen überblickt und besser miteinander verglichen werden können, kann dies bzgl. der untersuchten Berufsallergene Hinweise auf typische Sensibilisierungsprofile ergeben. Darüber hinaus kann die Eignung oder Nicht-Eignung der Hauttestlösungen überprüft werden. Durch die Standardisierung der Typ I-Allergiediagnostik können Begutachtung und Epidemiologie verbessert werden. Der Weg hin zu einer Standardisierung der kompletten Diagnostik ist allerdings lang, da ein schrittweiser Abstimmungsprozess auf verschiedenen Ebenen unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Empfehlungen hin zu einem allgemein akzeptierten Vorgehen stattfinden muss.