Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63 - P-O 01
DOI: 10.1055/s-2003-815250

Minimalinvasives Debulking von inoperablen Ovarialkarzinomen mittels photodynamischer Therapie in einem Rattenmodell

R Hornung 1, MK Fehr 1, U Haller 1
  • 1Klinik für Gynäkologie, Frauenheilkunde, Universitätsspital, Zürich, Schweiz

Zielsetzung: Die interstitielle photodynamische Therapie (PDT) mit dem pegylierten Photosensibilisator PEG-m-THPC wurde als minimal-invasives Verfahren zur Reduktion von inoperablen Ovarialkarzinommassen im Rattenmodell evaluiert.

Materialien und Methoden: Als erstes wurde ein Rattenmodell (weibliche Fisher 344 Ratten) mit inoperablen soliden Massen von Ovarialkarzinom (NuTu-19 Ovarialkarzinomzelllinie) im Becken entwickelt. Der Photosensibilisator wurde i.v. appliziert und nach einer Woche durch interstitielle Laserfasern belichtet. Dazu wurde ein zylindrischer Lichtverteiler minimal-invasiv im Becken der Tiere platziert und die Tumormasse sowie die Beckenorgane dem Laserlicht exponiert. Zur Beurteilung der Tumorselektivität wurden Dosiswirkungs- und Nebenwirkungskurven in Histologiestudien ermittelt. Der potentielle klinische Nutzen wurde anhand einer Überlebensstudie im entsprechenden Tumormodell untersucht.

Ergebnisse: Drei bis 9mg/kg PEG-m-THPC, aktiviert mit Laserlicht einer optischen Dosis von 300 bis 500J/cm Diffusorlänge, zeigten eine starke antitumorale Wirkung mit minimaler Schädigung normaler Gewebe. Alle PDT behandelten Tiere überlebten die Therapie mindestens 2 Wochen und signifikant längerer Überlebenszeit als unbehandelte Kontrolltiere.

Zusammenfassung: PEG-m-THPC vermittelte PDT hat ein ausgezeichnetes therapeutisches Fenster und scheint sich als minimal-invasive, effiziente und selektive Therapiemodalität für nicht operable Karzinome im Becken zu eignen.