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DOI: 10.1055/s-2003-815228
Neue Erkenntnisse der funktionellen Neuroanatomie des kleinen Beckens
Zielsetzung: Zielsetzung dieser Arbeit ist die Darstellung der funktionellen Neuroanatomie des kleinen Beckens
Material und Methode: 176 Patientinnen, die sich einer laparoskopischen pelvinen/parametranen Lymphonodektomie wegen eines Endometrium/Zervix Karzinoms unterzogen, und 131 Patientinnen, die sich einer laparoskopischen tiefen anterioren Rektumresektion/Anastomose wegen einer ausgedehnten Endometriose des Septumrektovaginale unterzogen, wurden in die Studie aufgenommen. Im Rahmen der Operation wurden sämtliche autonomen und somatischen Nerven dargestellt und intraoperativ mit niedriger Stromstärke laparoskopisch stimuliert. Die entsprechende motorische Aktivität wurde mithilfe von Blasen/Rektum-Messkatheter sowie EMGs erfasst.
Ergebnisse: Bei allen konsekutiven 307 Patientinnen konnten die entsprechenden Nervengruppen ohne Komplikationen laparoskopisch identifiziert und isoliert werden. Durch die laparoskopische Neurostimulation konnte die Art der Funktion und das Zielorgan der entsprechenden Nerven exakt dokumentiert werden.
Zusammenfassung: Ein exaktes Korrelat zwischen Verlauf und Funktion der Nerven im kleinen Becken im Sinne einer exakten „funktionellen Kartographie“ des Plexus pelvicus konnte hergestellt werden. Diese neue Erkenntnis der „funktionellen Neuroanatomie“ des kleinen Beckens könnte zu „Nerven sparenden“ Modifikationen von gynäkologischen Radikaloperation führen und neue Indikationsfelder in der operativ-laparoskopischen Chirurgie eröffnen.