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DOI: 10.1055/s-2003-815204
Metformin reduziert den Verbrauch von recFSH bei der ovariellen Stimulation von Patientinnen mit PCO-S
Zielsetzung: Sterilitätspatientinnen mit PCO-S bedürfen zur Ovulationsinduktion zumeist einer Ovarstimulation mit Gonadotropinen. Wir untersuchten den Effekt des Insulinsensitizers Metformin auf den Verbrauch von recFSH bei der ovariellen Stimulation bei PCO-S-Patientinnen sowie die Wirkung auf hormonelle und metabolische Parameter.
Materialien und Methoden: In eine Plazebo-kontrollierte doppelblinde, randomisierte Pilotstudie wurden 16 Patientinnen mit PCO-S eingeschlossen. Die Patientinnen erhielten entweder 3×500mg Metformin/die oder 3×1 Placebo/die. Kam es innerhalb von 35 Tagen nicht zur spontanen Ovulation, erfolgte eine Ovarstimulation mit 75 IE recFSH/die. E2, LH, Progesteron und Follikeldurchmesser wurden 1 x/Woche gemessen. Zu Studienbeginn und -ende nach maximal 6 Monaten wurden Taille/Hüft-Quotient (T/H), BMI, Cholesterin, Triglyceride, Testosteron/SHBG-Quotient, Androstendion und DHEAS bestimmt.
Ergebnisse: In der Metformin-Gruppe wurde zur Ovulationsinduktion signifikant weniger recFSH benötigt als in der Placebogruppe (825±179 IU versus 2869±1244 IU, P<0,01). Das Zeitintervall bis zur Ovulation war bei der Metformin-Gruppe deutlich kürzer als bei der Placebogruppe (7,5 versus 10 Wochen, n.s.). Der T/H-Quotient unter Metformin zeigte einen starken Trend zur Verbesserung (Delta -0,02), während er sich unter Placeboanwendung verschlechterte (Delta +0,02). Die untersuchten hormonellen und metabolischen Parameter zeigten keine Änderung.
Zusammenfassung: Metformin führt zu einer signifikanten Reduktion des Verbrauchs von recFSH bei der Ovarstimulation von Patientinnen mit PCO-S. Der Surrogatparameter T/H-Quotient verbesserte sich. Hormonelle und metabolische Parameter blieben im Untersuchungszeitraum unverändert. Der günstige Einfluss von Metformin auf das gestörte metabolische Milieu bei Patientinnen mit PCO-S verbessert konsekutiv die ovarielle Antwort.