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DOI: 10.1055/s-2003-815181
Normwertkurven für Hüllkurvenindizes und Blutflussgeschwindigkeiten im Ductus Venosus zwischen der 10.–20. SSW
Zielsetzung: Referenzwerte für Blutflussgeschwindigkeiten während der Vorhofkontraktion (a-Welle), der Systole (S-Welle) und der Diastole (D-Welle) sowie kalkulierte Hüllkurvenindizes [(S-A/D), (S-A/Vmean), (S-A(S), S/A, S/D] im Ductus Venosus in einem Niedrig-Risiko-Kollektiv zu erstellen.
Methode: Eine farbdopplersonographische Untersuchung von 329 Patientinnen zwischen der 10.–20. SSW wurden mittels Pulsed-wave-Doppler durchgeführt. Referenzwerte wurden mittels quadratischer Regression nach logarithmischer Transformation der Originaldaten erstellt. Alle Feten hatten ein unauffälliges outcome mit normalen Karyotyp.
Ergebnisse: Ein signifikanter Anstieg der Blutflussgeschwindigkeiten während der Vorhofkontraktion (von 3,5cm/s auf 9,9cm/s und von 12,9cm/s auf 66,3cm/s, 5%–95% Perzentile), während der Systole (von 19,2cm/s auf 30,1cm/s und von 45,1cm/s auf 84,9cm/s, 5%–95% Perzentile) sowie während der Diastole (15,7cm/s auf 26,1cm/s und von 37,9cm/s auf 77,9cm/s, 5%–95% Perzentile) im Beobachtungszeitraum wurde verzeichnet. Die kalkulierten Hüllkurvenindizes fielen mit zunehmenden Schwangerschaftsalter signifikant ab. In 3 von 329 Feten (0,91%) konnte ein so genannter Reverse-Flow während der Vorhofkontraktion beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Die Dopplersonographie des Ductus Venosus während des 1. und 2. Trimenons ist mittels farbcodierter Pulsed-wave-Dopplersonographie möglich. Die erstellten Referenzwerte könnten in zukünftigen Untersuchungen zur Rolle des Ductus Venosus bei Feten mit Aneuploidien, Feten mit angeborenen Herzfehlern und Feten mit hypoxämischer Herzinsuffizienz genutzt werden. In einem kleinen Prozentsatz der gesunden Feten scheint ein Reverse-Flow in der Vorhofkontraktion im Ductus Venosus ein physiologisches Phänomen zu sein. Dies sollte bei der Risikokalkulation im 1. Trimester-Screening Berücksichtigung finden.