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DOI: 10.1055/s-2003-814907
Das Wut-Reduktions-Training (WuRT)
Ein Trainingsprogramm für aggressive Kinder und JugendlichePublication History
Publication Date:
28 May 2004 (online)

Abstract
Das Wut-Reduktions-Training (WuRT) wurde zum Abbau von Wutanfällen bei 8- bis 15-jährigen Kindern entwickelt. Es bezieht sich allerdings nur auf Verhaltensweisen überwiegend respondenter Natur (Typ B im Sinne der Aggressionsklassifizierung nach Dutschmann [1999]). Im Wesentlichen umfasst es folgende Techniken: Rationalisierung (Zusammenhänge werden genau definiert und beschrieben), Motivierung (die intrinsische und extrinsische Kooperationsbereitschaft des Kindes wird gefördert), Basisinformation der Eltern (Bezugspersonen werden über eigene Interventionsmöglichkeiten informiert), Kurztraining der Kinder (Alternativreaktionen auf aversive Stimuli werden im Rollenspiel eingeübt), In-vivo-Coping mit Hausaufgaben (Kind und Bezugspersonen versuchen einen Transfer auf die Lebenssituation und protokollieren die Ergebnisse), Evaluation (Therapeut, Kind und Bezugspersonen überprüfen auf Basis der Protokolle die Effektivität der Maßnahmen und modifizieren diese gegebenenfalls). Es liegt eine empirische Evaluationsstudie vor, die u. a. nachweisen konnte, dass das WuRT zu einer signifikanten Reduktion von Wutanfällen bzw. deren Problemstärke führt.
Key words
Wut, Wutanfälle, Wutreduktion, respondente Aggression, Erregung, Beruhigung, Entspannung
Literatur
- 1 Bandler R, Grindler J. Neue Wege der Kurzzeittherapie. Neurolinguistisches Programmieren. Paderborn; Junfermann 1981
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- 2 Dutschmann A. Aggressionen von Kindern und Jugendlichen. Das Aggressions-Bewältigungs-Programm.
Abstract zum Tagungsbeitrag 5. Psychologentag in Berlin 1999a
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- 3 Dutschmann A. Aggressivität und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen - Steuerung fremdgefährdenden
Verhaltens. Tübingen; DGVT-Verlag 1999b
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- 4 Dutschmann A. Verhaltenssteuerung bei aggressiven Kindern und Jugendlichen - Der Umgang mit gezielten
- instrumentellen - Aggressionen. Tübingen; DGVT-Verlag 2000a
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- 5 Dutschmann A. Aggression und Konflikt unter emotionaler Erregung - Deeskalation und Problemlösung. Tübingen; DGVT-Verlag 2000b
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- 6 Dutschmann A. In Ruhe und Gelassenheit - Der konstruktive Umgang mit Erregung und störenden Gefühlen. Kleve; Eigenverlag 2003
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- 7 Dutschmann A. Das Strategische KonfliktManagement (StraKoM). In Vorbereitung, 2004
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- 8 Ellis A. Die Rational Emotive Therapie. München; Pfeiffer 1977
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- 9 Watzlawick P. Die Möglichkeit des Andersseins. Bern, Stuttgart, Wien; Huber 1977
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- 10 Wottawa H. Psychologische Methodenlehre. Eine orientierende Einführung. Weinheim, München; Juventa 1988
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1 Aggression vom Typ A (instrumenteller Typ) ist der Versuch, gezielt und/oder geplant anderen Menschen zur Erlangung eines persönlichen Vorteils Schaden zuzufügen. Aggression vom Typ B (Emotionstyp) ist ein durch Erregung bzw. Emotionen hervorgerufenes und/oder begleitetes Verhalten zum Abbau von Spannung und zur Abwehr bedrohlicher Reize, wobei die Schädigung eines anderen in Kauf genommen wird. Aggression vom Typ C (Erregungstyp) ist ein durch hohe Erregung hervorgerufenes, weit gehend ungesteuertes Verhalten mit schwerer Gefährdung von Menschen und Sachen.