Klinische Neurophysiologie 2004; 35(1): 5-21
DOI: 10.1055/s-2003-812583
Glossar
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Glossar der meistgebrauchten Begriffe in der klinischen Elektroenzephalographie und Vorschläge für die EEG-Befunderstellung

A Glossary of Terms Most Commonly Used by Clinical Electroencephalographers and Proposal for the Report Form for the EEG FindingsS.  Noachtar, C.  Binnie, J.  Ebersole, F.  Mauguière, A.  Sakamoto, B.  WestmorelandÜbersetzung aus dem Englischen von: F. Bösebeck (Bielefeld), S. Noachtar (München)
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Publication Date:
02 March 2004 (online)

Dieses Glossar enthält die gebräuchlichsten Begriffe der klinischen Elektroenzephalographie. Es basiert auf dem vorhergehenden Glossar der Internationalen Föderation der Gesellschaften für Klinische Neurophysiologie [1] und beschränkt sich auf Fachbegriffe, die zur Beschreibung der EEG-Ableitung und zur Erstellung des Befundberichts benötigt werden. Soweit sinnvoll und im klinischen Alltag gebräuchlich wird ein großer Teil der englischen Termini der Originalfassung [2] ins Deutsche übersetzt. Begriffe, bei denen sich die englische Bezeichnung auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt hat (z. B. Burst-Suppression), werden nicht übersetzt. Zur besseren Übersicht werden die meist englischen Originalbegriffe ebenfalls erwähnt.

Alle EEG-Phänomene sollen hinsichtlich Frequenz, Amplitude, Phasenbeziehung, Wellenform, Lokalisation, Ausprägung und Variabilität so präzise wie möglich beschrieben werden [3]. Die Beschreibung sollte von den Aufnahme- und Darstellungsbedingungen sowie Verstärkereinstellung, Papiervorschub, EEG-Gerät, Display bzw. grafische Datenverarbeitung (Computerprogramm) unabhängig sein. Biologische oder technische Störungen der EEG-Aufzeichnung sollten entweder beseitigt werden, oder, sofern das nicht möglich ist, in der EEG-Beschreibung dokumentiert werden.

Der EEG-Befund sollte einem Standardprotokoll folgen, das Beschreibung und Interpretation der EEG-Aufzeichnung einschließt. Für die EEG-Befundung sind Angaben über das Alter des/der Untersuchten und seine/ihre klinische Verfassung während der EEG-Ableitung, insbesondere über die Vigilanz und seine/ihre Fähigkeit zur Mitarbeit, erforderlich. Der EEG-Befund fasst die Ergebnisse des EEG in einer klinischen Interpretation in Bezug auf Diagnose und Fragestellung des anfordernden Arztes zusammen. Die Terminologie der EEG-Beurteilung sollte gängiger neurologischer Praxis folgen und Begriffe benutzen, die auch Ärzten geläufig sind, die sich nicht in Elektroenzephalographie spezialisiert haben. Ein Vorschlag für EEG-Befundberichte liegt als Addendum bei.

Literatur

  • 1 Chatrian G E, Bergamini L, Dondey M, Klass D W, Lennox-Buchthal M, Petersén I. A glossary of terms most commonly used by clinical electroencephalographers.  Electroenceph Clin Neurophysiol. 1974;  37 538-548
  • 2 Noachtar S, Binnie C, Ebersole J, Mauguière F, Sakamoto A, Westmoreland B. A glossary of terms most commonly used by clinical electroencephalographers and proposal for the report form for the EEG findings.  Electroenceph Clin Neurophysiol. 1999;  Suppl 52 21-41
  • 3 Brazier M AB, Cobb W A, Fischgold H, Gastaut H, Gloor P, Hess R, Jasper H, Loeb C, Magnus C, Pampiglione G, Rémond A, Storm van Leeuwen W, Grey W. Preliminary proposal for an EEG-terminology by the terminology committee of the international Federation for Electroencephalography and Clinical Neurophysiology.  Electroenceph Clin Neurophysiol. 1961;  13 646-650
  • 4 Dement W, Kleitman N. The relation of eye movements during sleep to dream activity: an objective method for the study of dreaming.  J Exp Psychol. 1957;  53 339-346
  • 5 Rechtschaffen A, Kales A. A manual of standardized terminology, techniques and scoring system for sleep stages of human subjects. Los Angeles, CA; Brain information service/Brain Research Institute 1968

PD Dr. S. Noachtar

Neurologische Klinik und Poliklinik · Klinikum Großhadern · Universität München

Marchioninistraße 15

81377 München

Email: noa@nro.med.uni-muenchen.de

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