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Erythropoetin zur Behandlung einer Anämie bei kurativer Bestrahlung

Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, leiden häufig an einer Anämie. In dieser Studie wurde untersucht, ob Erythropoetin beta das Ergebnis der kurativen Bestrahlung bei Patienten mit bösartigen Tumoren des Hals- und Nackenbereiches verbessern konnte.Insgesamt wurden 351 Patienten in diese multizentrische, doppelt-blinde, randomisierte und Plazebo-kontrollierte Studie eingeschlossen, die an bösartigen Tumoren der Mundhöhle, des Oropharynx, Hypopharynx oder Larynx litten und einen Hämoglobin-Wert < 120 g/L (Frauen) bzw. < 130 g/L (Männer) hatten. Die Patienten erhielten eine kurative Bestrahlung mit 60 Gy bzw. 70 Gy - je nach Tumorstadium. Sie erhielten dreimal pro Woche entweder Plazebo (n = 171) oder 300 IU/kg Erythropoetin beta (n = 180) subkutan, jeweils 10 - 14 Tage vor Beginn und während der Bestrahlung. Der primäre Endpunkt war das lokoregional progressionsfreie Überleben.Unter Erythropoetin-Gabe stieg der Hämoglobin-Wert bei 82 % der Patienten der Verum-Gruppe auf Werte >140 g/L (Frauen) bzw. >150 g/L (Männer), während sich der Hämoglobin-Wert in der Plazebo-Gruppe nur bei 15 % der Patienten entsprechend erhöhte. Trotzdem war das lokoregional progressionsfreie Überleben mit Erythropoetin schlechter als unter Plazebo-Gabe (relatives Risiko 1,62).Fazit: Erythropoetin beta korrigiert die Anämie, verbessert aber nicht die Überlebensrate. Unter Umständen kann Erythropoetin sogar zu einer Verschlechterung des Krankheitsverlaufs beitragen.

Henke M et al.:

Erythropoietin to treat head and neck cancer patients with anaemia undergoing radiotherapy: randomised, double-blind, placebo-controlled trial. Lancet. 2003; 362: 1255 - 1260.