Juvenile ankylosierende Spondylitis: Therapie mit Infliximab

Die juvenile ankylosierende Spondylitis ist eine entzündlich-rheumatische vor dem 16. Lebensjahr auftretende Erkrankung mit peripheren Arthritiden, Enthesitiden und Achsensketettbefall. TNF-α nimmt in der Pathogenese eine zentrale Rolle ein. In entzündeten Iliosakralgelenken konnte TNF nachgewiesen werden. Die TNF-α-Blockade stellt somit eine Behandlungsoption dar. Berichtet wird über zwei HLA-B27 positive Jugendliche mit einer therapierefraktären ankylosierenden Spondylarthritis. Der Junge erkrankte im Alter von 8 Jahren an einer asymmetrischen Oligoarthritis, im weiteren Verlauf an einer beidseitigen Sakroiliitis. Das Mädchen erkrankte im Alter von 9 Jahren an einer Polyarthritis, im weiteren Verlauf mit beidseitiger Sakroiliitis. Die Erkrankung war gegenüber einer Behandlung mit NSAR, Sulfasalazin, Methotrexat und wiederholten intraartikulären Kortikoiden, beim Mädchen auch i.v. Immunglobulinen und Goldsalzen, refraktär. Die Fortbewegung war nur mit Unterarmgehstützen möglich. Im MRT stellten sich bei beiden eine aktive Synovitis und Destruktionen dar. Beide Patienten wurden mit Infliximab (5mg/kg KG) behandelt. Schon einen Tag nach der ersten Infusion zeigte sich eine deutliche Besserung der Symptomatik. Die Patienten waren schmerzfrei und konnten sich ohne Hilfsmittel fortbewegen. Der lumbale Schober zeigte einen Anstieg von 2 auf 4cm beim Jungen und von 4,5 auf 6,5cm beim Mädchen, der Fingerbodenabstand verminderte sich von 35 auf 25cm beim Jungen und von 35 auf 16cm beim Mädchen. Der Bath AS Functional Index (BASFI) verminderte sich von 5,8 auf 0 beim Jungen und von 7,2 auf 1 beim Mädchen. Der Bath AS Disease Activity Index (BASDAI) verbesserte sich von 2,6 auf 1,4 beim Jungen und von 9,0 auf 1 beim Mädchen. Beim Jungen hält die klinische Besserung nach nur einer Infusion für mehr als 8 Monate unverändert an. Das Mädchen erhielt wegen einer klinischen Verschlechterung in einem Intervall von jeweils zwei Monaten nun die 4. Infusion. Die Therapie mit Infliximab stellt eine erfolgversprechende Behandlungsoption von schweren Spondylarthropathien dar. Die Indikationsstellung kann anhand der DGRH-Kriterien erfolgen.