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DOI: 10.1055/s-2003-44311
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Entgiftungsstrategien durch Orthomolekulare Medizin
Publication History
Publication Date:
19 November 2003 (online)
Die individuelle Entgiftungskapazität hängt entscheidend vom oxidativen Stress des Einzelnen ab. Daher sind Aspekte der Vitalstoffversorgung bei der Planung und Durchführung einer Metallentsorgung grundlegend zu berücksichtigen. Eine patientengerechte Detoxifikationsstrategie hat unbedingt in Anlehnung am individuellen oxidativen Stress zu erfolgen. Der oxidative Stress wird definiert als relativer Antioxidantienmangel, der auf der Ebene des Zellstoffwechsels zunächst zum Überhang an freien Radikalen (reaktive Atome bzw. Moleküle mit ungepaarten Elektronen auf der Außenschale) führt. Freie Radikale sind besonders reaktive chemische Verbindungen oder Moleküle, die oxidative Kettenreaktionen initiieren. Durch Schädigung von Lipiden, Nukleinsäuren, Proteinen und Kohlenhydraten können sie im Überhang zu Zellgewebsstörungen und letztendlich zu chronischen Erkrankungen beitragen. Der oxidative Stress jedes einzelnen Individuums stellt die Summe aus Antioxidantienverbrauch und endogener bzw. exogener Radikalenstehung dar. Häufige exogene Radikalbelastungen entstehen aus chronischen Umweltbelastungen. Hierzu ist auch die vermehrte Exposition mit dem Prooxidans Quecksilber aus Amalgam zu zählen. Die Beachtung dieser Zusammenhänge ist für eine erfolgreiche Entgiftung entscheidend, da bei der Ausleitung aus den Organdepots oxidativer Stress durch die vorübergehende Noxenexposition verstärkt werden kann, der wiederum körpereigene Detoxifikationspotentiale (z.B. die Bereitstellung von Transportmolekülen wie den Metallothioneinen) herunterreguliert.
Korrespondenzadressen
Dr. Dr. med. Claus Muss
Ernährungsmediziner und Immunologe
Bahnhofstr.8
86150 Augsburg
Email: drclausmuss@aol.com