„Zwang” gilt heute als vierthäufigste psychische Störung. Der klassische Name der
Zwangsneurose findet sich durch den Begriff der „Zwangsstörung” ersetzt. Anstelle
des herkömmlichen Begriffs der zwanghaften Charakterneurose steht heute „anankastische
Persönlichkeitsstörung”. Nach der Skizzierung der Symptomatik der Zwangsstörung, differenzialdiagnostischen
Überlegungen und der Deskription der anankastischen Persönlichkeitsstörung wird auf
Psychodynamik und Ätiologie eingegangen. Nach der Darstellung des Zwangskranken als
„gehemmter Rebell”, wobei sich das klassisch-analytische Konzept um eine sozial-kommunikative
bzw. anthropologische Dimension erweitert findet, wird Zwang als autoprotektives seelisches
Regulans skizziert. Die Krankengeschichte eines 14-jährigen Jungen kann dabei zeigen,
dass sowohl die klassische Auffassung als auch diese neueren Ansätze zum Verständnis
der Zwangserkrankung notwendig sind. Die Praxis psychodynamischer Therapie schließt
an diese Ansätze an. Der Behandlungsverlauf des 14-jährigen Jugendlichen kann hier
veranschaulichen.
Zwangsstörungen und anankastische Persönlichkeitsstörung, - Symptomatik, - Psychodynamik
und Ätiologie, - psychodynamische Therapie