Aktuelle Dermatologie 2003; 29(6): 252-260
DOI: 10.1055/s-2003-40573
Geschichte der Dermatologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

75 Jahre Deutsche Gesellschaft für Lichtforschung

75 Years of the „Deutsche Gesellschaft für Lichtforschung”E.  G.  JungNach einem Vortrag anlässlich der Jahrestagung der DGfL am 7. Mai 2003 in Berlin, im Rahmen der Jahrestagung der DDG.
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Publication Date:
15 July 2003 (online)

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Zusammenfassung

Zu Beginn des 20. Jahrhundert erlebte die Photobiologie einen ungeahnten Aufschwung durch die Heliotherapie einerseits und durch die Therapie der Tuberkulosen und die Rachitisprophylaxe mit künstlichen Lichtquellen anderseits. Die wissenschaftliche Durchdringung und die klinische Anwendung erforderten Kooperation der Fächer und benötigten gegenseitige Befruchtung. Dem wurde 1927 Rechnung getragen durch die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Lichtforschung (DGfL) in Hamburg durch Prof. Hans Meyer, um Ärzte, Physiker und Meteorologen zusammenzuführen. Diese fächerübergreifende Konstruktion ist bis jetzt erhalten geblieben und prägt die DGfL maßgeblich. Gleichzeitig erfolge die enge Verknüpfung mit den internationalen Vereinigungen, die sich zunehmend intensivierte. Die Photobiologie hat dann gegen Mitte des Jahrhunderts, infolge therapeutischer Fortschritte und akzentuiert durch den 2. Weltkrieg, wesentlich an Bedeutung verloren. Erst neue Entwicklungen aus der Photochemie und der Biophysik rechtfertigten die Wiedererweckung resp. die Neugründung der DGfL im Jahre 1953. Seit den internationalen Photobiologenkongressen 1968 in New Hampshire/USA und in Bochum 1972 zeichnen sich neue und gewichtige klinische Schwerpunkte ab, welche die Medizin (Dermatologie und Endokrinologie), die Epidemiologie und die Gerätetechnik eng mit der zellulären und molekularen Biologie verbanden. Zudem eröffnet die Photoimmunologie seit gut 10 Jahren ganz neue Felder, welche breite interdisziplinäre Kooperationen erfordern und die DGfL neuen Zielen entgegenführen.

Abstract

Photobiology made a tremendous progress at the beginning of the 20th century. This was due to heliotherapy as well as to the phototherapy of tuberculosis and the prevention of rickets by artificial light sources. The scientific intermingling and the clinical application need cooperation of the sciences and mutual inspiration. Therefore the „Deutsche Gesellschaft für Lichtforschung” (DGfL) was founded 1927 in Hamburg by Prof. Hans Meyer, to bring together Medicine, Meteorology and Physics. The interdisciplinarity is one of the chracteristics of the DGfL and it is made to last. In the same time many connections with international associations are built up and installed to endure. Photobiology lost considerably in importance up to the middle of the century by reasons of therapeutical progress as well as by World War II. After this devasting period, new developments in photochemistry and in biophysics finally justified the reestablishment of the DGfL in 1953. The international congresses of photobiology, 1968 in New Hampshire/USA and in Bochum 1972 were characterized by new and important highlights, bringing together Medicine (Dermatology and Endocrinology), Epidemiology and Technology with the cellular and molecular Biology. In addition, Photoimmunology is in progess, since more than 10 years. These novel fields of photobiology, demanding even more interdisciplinary cooperation, will open very new horizons to the DGfL.

Literatur

Prof. Dr. med. E. G. Jung

Maulbeerweg 20 · 69120 Heidelberg