Der Klinikarzt 2003; 32(6): 208-213
DOI: 10.1055/s-2003-40300
In diesem Monat

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aktuelles zur Malaria - Rechtzeitig auch an eine Infektion mit Plasmodien denken

Current Issues in Malaria - Timely Search for Plasmodial Infection Saves LivesCh.J. Hemmer1 , M. Lafrenz1 , M. Lademann1 , R. Lösch2 , E.C. Reisinger1
  • 1Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten, Klinik für Innere Medizin, Universität Rostock (Leiter: Prof. Dr. E.C. Reisinger)
  • 2Deutsche Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin, Bad Doberan (Präsident: Dr. R. Lösch)
Further Information

Publication History

Publication Date:
30 June 2003 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Malaria ist die bedeutsamste Tropenkrankheit, deren humanpathogene Erreger (Plasmodium falciparum, P. vivax, P. ovale, P. malariae) von der Anopheles-Mücke übertragen werden. Weltweit ist die Malaria für etwa 300-500 Millionen Krankheitsfälle und mehrere Millionen Tote pro Jahr verantwortlich. Während in Malariagebieten überwiegend Kleinkinder erkranken, sind in entwickelten Ländern meist Tropenrückkehrer betroffen. Wird die Diagnose nicht rechtzeitig gestellt, droht bei Malaria tropica - also der Infektion mit Plasmodium falciparum - der Tod durch das Versagen lebenswichtiger Organe. Daher ist bei Fieber oder anderen Allgemeinbeschwerden nach einer Reise in ein Malariagebiet unverzüglich in mehreren Blutausstrichen und „Dicken Tropfen” nach Malariaparasiten zu fahnden, die Kontaktaufnahme mit einem Tropeninstitut oder einer Universitätsabteilung für Tropenmedizin ist dringend zu empfehlen. Ist das Ergebnis positiv, ist sofort eine geeignete antiparasitäre Therapie zu beginnen. Tropenreisenden muss eine Expositionsprophylaxe (Mückenschutz) und - abhängig vom Reisegebiet - eine Chemoprophylaxe angeraten werden.

Summary

Malaria is caused by one of four plasmodial species (Plasmodium falciparum, P. vivax, P. ovale, P. malariae), which are transmitted by anopheles mosquitoes. Worldwide, between 300 and 500 million new cases and several million deaths are seen annually. In tropical regions, malaria mostly affects small children. In developed countries, almost all patients have travelled to tropical countries. In falciparum malaria, diagnostic delays may lead to death from multiorgan failure. If fever or certain other symptoms occur after travel to malarious regions, thick and thin blood smears should be examined immediately, and an institute or a university department of tropical medicine should be contacted for advice. In malaria, antiparasitic therapy needs to be started immediately. Exposed travelers should protect themselves from mosquito bites and - depending upon the travel region - take chemoprophylaxis.

Literatur

Anschrift für die Verfasser

Dr. Ch. J. Hemmer

Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Universität Rostock

Ernst-Heydemannstr. 6

18057 Rostock