Aktuelle Dermatologie 2003; 29(5): 202-205
DOI: 10.1055/s-2003-39687
Berufsdermatosen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Penetration von Pollenallergenen durch die Haut - Entwicklung einer neuen Nachweismethode

Penetration of Pollen Allergens in the Skin - Development of a New Proof MethodU.  Jacobi1 , K.  Wilken1 , S.  Tribius1 , H.  Schaefer1 , W.  Sterry1 , J.  Lademann1 , M.  Worm1
  • 1Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medizinische Fakultät Charité, Humboldt-Universität Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Juni 2003 (online)

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Zusammenfassung

Voraussetzung für die Entstehung IgE-vermittelter Reaktionen der Haut ist die Fähigkeit von Typ-I-Allergenen, in die Haut einzudringen. Daher war das Ziel der vorgestellten Untersuchungen die Entwicklung einer Nachweismethode zur Penetration von Pollenallergenen in die Haut. Voraussetzung hierfür ist zunächst der Nachweis der Freisetzung von Allergenen aus Pollen bei Kontakt mit Flüssigkeiten, wie z. B. Schweiß oder Wasser. Anschließend wurden modellhaft Lieschgras-Allergene mit Fluorescein-isothiocyanat (FITC) markiert. Nach Applikation dieser Allergene wurde das Stratum corneum (SC) mittels der Abrissmethode entfernt. Diese Methode ermöglicht eine nicht-invasive Entfernung des SC durch das wiederholte Aufbringen und Abreißen von Klebefilmstreifen. Die Untersuchungen wurden exemplarisch am Modell der Schweinehaut durchgeführt. Es gelang erstmals mittels der Fluoreszenz-Mikroskopie, die FITC-markierten Allergene bzw. ihre Fragmente auf allen Abrissen, d. h. im gesamten SC, nachzuweisen. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst hoch-molekulare Antigene wie Typ-I-Allergene konzentrationsabhängig in das SC gelangen können. Somit kann der Kontakt von Pollen mit Schweiß auf der Haut zur Penetration von Allergenen in die Haut und damit zur Auslösung der Hautreaktion führen.

Abstract

The penetration of type I allergens into the skin is necessary for the development for IgE associated skin reactions. The development of a method to study the penetration of pollen allergens into the skin was the aim of the present study. These studies are based on the observation that a release of allergens from pollen was determined after the contact with sweat or water. Next, the allergens of grass pollen were labeled with fluorescein isothiocyanate (FITC). After application of these FITC-labeled allergens, the Stratum corneum (SC) was removed using the tape stripping procedure. This method allows to remove the SC completely by a successive application and stripping of an adhesive tape. These investigations were performed in vitro on porcine skin. Finally, the FITC-labeled allergens or their fragments were detected using fluorescence microscopy on all tape strips taken (up to 50) reflecting the complete SC. This result indicates the ability of large molecules as type I allergens to penetrate into the skin depending on their concentration. Therefore, the contact of pollen with sweat on the skin may lead to the penetration of the allergens into the skin which represents the basis for eliciting a skin reaction by type I allergens.

Literatur

J. Lademann

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie · Medizinische Fakultät Charité · Humboldt-Universität zu Berlin

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