PiD - Psychotherapie im Dialog 2003; 4(2): 124-129
DOI: 10.1055/s-2003-39529
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Familientherapeutische und systemische Ansätze in der Suchtbehandlung

Udo  Küstner, Peter-Michael  Sack, Rainer  Thomasius
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Publication Date:
27 May 2003 (online)

Abstract

Innerhalb des gegliederten Suchthilfesystems haben die familientherapeutischen und systemischen Ansätze einen festen Platz eingenommen. Im vorliegenden Beitrag werden Indikationskriterien, Therapieziele und Therapeutenhaltung dieser Ansätze im Überblick dargestellt. Ein Fallbeispiel eines jungen drogenabhängigen Patienten und dessen Herkunfts-Familie dient zur Veranschaulichung systemischer Haltung, Hypothesenbildung und Intervention in einer Behandlung einer komplexen Suchtstörung mit komorbiden psychischen Störungen. Aus einer anfänglichen Elternberatung wird durch systemisches Vorgehen ein Behandlungsauftrag des süchtigen Indexpatienten für eine Suchttherapie erarbeitet. Der Einsatz von systemischen Interventionen wird an ausgewählten Eckpunkten der Therapie verdeutlicht.

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Korrespondenzadressen

Dipl.-Psych. Udo J. Küstner
Dipl.-Psych. Dr. phil. Peter-Michael Sack
Prof. Dr. med. Rainer Thomasius

Drogenambulanz für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Familien (DAA)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Martinistraße 52

20246 Hamburg