Aktuelle Urol 2003; 34(2): 121-126
DOI: 10.1055/s-2003-38911
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die laparoskopische Nierenbeckenplastik

J.-U.  Stolzenburg1
  • 1Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Leipzig, AöR
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Publication Date:
23 April 2003 (online)

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Einleitung

Die Nierenbeckenplastik nach Anderson/Hynes ist die am häufigsten praktizierte Technik bei Vorliegen einer angeborenen oder erworbenen Ureterabgangsstenose. Mit der zunehmenden Etablierung laparoskopischer Techniken in der Urologie und der Verbesserung des technischen Zubehörs ist die laparoskopische Nierenbeckenplastik seit ihrer Einführung im Jahre 1993 [9] in vielen Zentren eine echte Alternative zur klassischen Operation geworden.

Die Ergebnisse der laparoskopischen Technik müssen dabei an den sehr guten Resultaten der offenen Intervention gemessen werden. Die postoperativen Ergebnisse der laparokopischen Technik konkurrieren mit denen der Schnittoperation. So werden Erfolgsraten der laparoskopischen Nierenbeckenplastik von über 90 % sowohl beim Erwachsenen [1] [4] [7] als auch beim Kind [12] berichtet.

Die Ergebnisse der laparoskopischen Anderson/Hynes-Plastik sind um 10 - 25 % [2] [5] [6] besser als die minimalinvasiver Techniken (perkutane antegrade oder retrograde Endopyelotomie). Zudem besteht bei der endoluminalen Inzision die Gefahr schwerer hämorrhagischer Komplikationen insbesondere durch die Verletzung aberrierender Gefäße.

Auf Grund der der Technik eigenen, subtilen Dissektion bei mehrfacher Vergrößerung gelingt bei der laparoskopischen Nierenbeckenplastik die genaue Darstellung aberrierender Gefäße [8] oder narbiger Bridenstränge. Das Nähen der Anastomose unter mehrfacher Vergrößerung der Endokamera bedingt gleich gute funktionelle Ergebnisse wie bei der mit Lupenbrille genähten Anastomose. Die laparoskopische Technik bietet jedoch zahlreiche Vorteile (geringeres Operationstrauma, reduzierte Schmerzsymptomatik, geringere Morbidität, schnelle Mobilisation, sehr gute kosmetische Ergebnisse) [3] [11] [12], die dem Patienten eine schnellere Rekonvaleszenz ermöglicht.

Literatur

J.-U. Stolzenburg

Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR

Liebigstraße 21

04103 Leipzig