Zusammenfassung
Aufgabenstellung: Die Arbeit einer psychiatrischen Krankenhausabteilung (in Rhede/Westfalen) wurde
statistisch untersucht, indem in der ersten Dekade ihres Bestehens die wichtigsten
Patienten- und Behandlungsdaten in 5-Jahres-Abständen erfasst wurden. Methode: Aus drei lndexjahren (1983, 1988, 1993) mit insgesamt 1364 stationären Aufnahmen
wurden Alter, Geschlecht, Sozialstatus und Wohnsituation; Wohnregion, Entfernung vom
Krankenhaus, Diagnose, Verweildauer, Vor- und Nachbehandlungen statistisch aufgearbeitet.
Ergebnisse: Der Anteil der Sektorpatienten nimmt zu. Die Verweildauer geht zurück. Seltener bleiben
Patienten ohne Nachbehandlung. Die Diagnosenverteilung ändert sich nur wenig. Wiederaufnahmen
nehmen zu. Mehr Patienten kommen direkt (ohne Vermittlung) in die Abteilung. Schlussfolgerung: Diese und weitere Ergebnisse lassen die zunehmende gemeindenahe Versorgung in der
Region erkennen.
Abstract
Objective: The work of a psychiatric department (in Rhede/Westphalia) was statistically investigated
by compiling the most important patient and therapy data in five year periods over
its first decade of existence. Methodes: Data of 1364 admissions were surveyed in the years 1983, 1988 and 1993. These data
were statistically analysed and showed age, sex, social class, living conditions,
place of residence, distance to hospital, diagnoses, duration of stay, readmission,
pre- and aftercare. Results: The number of patients living in the catchmentarea increased, the duration of stay
decreased, readmissions increased, the rate of patients without aftercare decreased,
the rate of diagnoses kept continuously, patients were more often admitted to hospital
directly. Conclusions: These and further results point out an increasing extent of community based psychiatry
in the region.
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Dr. med. Thomas Plenge
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie · St.-Vinzenz-Hospital
Vinzenzstraße 6
46414 Rhede