Sexualität im Alter - Problemorientierte Beratungspraxis aus psychiatrischer Sicht

Zusammenfassung

Vielfältig wird durch „Reporte” und empirische Untersuchungen belegt, dass alte Menschen im Alter sexuell aktiv sind. Wird dieses Thema gesellschaftlich auch immer noch eher tabuisiert und bestehen manche Vorurteile, so ist dies in Zusammenhang mit einem eher negativen Bild des alten Menschen in unserer Gesellschaft zu sehen. Verringert sich auch mit zunehmendem Alter der Anteil derjenigen, die noch Geschlechtsverkehr ausüben, so bestehen neben anderen Praktiken (Selbstbefriedigung) weiterhin sexuelle Fantasien und Wünsche. Männer sind meist länger sexuell aktiv als Frauen. In Partnerschaften besteht eine größere sexuelle Aktivität als bei Alleinlebenden. Deutlich ist die Veränderung vom Geschlechtsverkehr hin zu Zärtlichkeit, Vertrauen und erfüllter Beziehung.
Zahlreiche körperliche, psychische und soziale Faktoren beeinflussen die Sexualität im Alter. Bedeutsam sind die physiologischen Veränderungen und deren Auswirkungen beim Altern. Vielfältige Erkrankungen, Medikamente und Folgen von Operationen (reale oder mit Angst besetzte) erschweren oder verunmöglichen eine sexuelle Aktivität.
Tauchen im ärztlichen Gespräch Hinweise auf eine sexuelle Problematik auf, so gilt es diese vorurteilsfrei aufzugreifen, abzuklären und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Häufig ist diese Problematik Symptom einer psychischen oder funktionellen Störung, die durch Beratungsgespräche oder eine gezielte Psychotherapie behandelt werden kann.

Schlüsselwörter

Sexualität - Alter - Beratung - Psychiatrie

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