Zentralbl Gynakol 2002; 124(7): 347-349
DOI: 10.1055/s-2002-35546
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Stiefkind” Zyklusbeobachtung

“Stepchild”: Observation of the Menstrual CycleJ. Rötzer
  • Institut für Natürliche Empfängnisregelung (Prof. Dr. med. Rötzer e. V.), Biberach
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Publication Date:
19 November 2002 (online)

Ein bedauerlicher Umstand mit ungeahnten negativen Auswirkungen sollte eigentlich die „Alarmglocken” erklingen lassen. Es wird nämlich in der gynäkologischen Praxis auf die Beobachtung des weiblichen Zyklus durch die Frau selbst kaum Wert gelegt, obwohl die Zyklusbeobachtung in vielen Fällen eine unerlässliche Grundlage für Diagnose und Therapie darstellt. Abgesehen von der medizinischen Bedeutung erfährt die Frau durch die Beobachtung ihres Zyklus eine neue Beziehung zu ihrem Körper, lernt wichtige Funktionen ihres Körpers verstehen und gewinnt eine neues Selbstwertgefühl. Das kann auch unerwartete positive Auswirkungen auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand haben.

Es ist für einen Autor erfreulich, wenn er in der Literatur positive Besprechungen seiner auf 50 Jahren Erfahrung basierenden Arbeiten über den Menstruationszyklus finden kann. „Im Jahre 1965 [19] publizierte der österreichische Arzt Rötzer die weltweit erste sympto- thermale Methode mit einer differenzierten Auswertung der Temperatur in Abhängigkeit vom Zervixschleim. Damit wurde der Zervixschleim aufgewertet und beide Indikatoren zu einer methodischen Einheit verbunden” [18]. Diese symptothermale Methode als die am meisten zuverlässige Methode der Natürlichen Empfängnisregelung wird auch an anderen Stellen beschrieben [2] [9] [10]. Überdies erweist sie sich als eine besonders aussagekräftige Zyklusbeobachtung für Diagnose und eine zielgerichtete Therapie.

Literatur

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