Aktuelle Traumatol 2002; 32(5): 189
DOI: 10.1055/s-2002-35322
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

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EditorialK.  H.  Winker1
  • 1Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie · HELIOS-Klinikum Erfurt
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13 November 2002 (online)

Im Fach Unfallchirurgie ist ein erfreulich hoher Innovationsgrad zu beobachten: Biologische Osteosynthesen, neue Implantatserien nach dem Prinzip des Fixateur interne mit winkelstabiler Schraubenfixation sind einige Beispiele hierfür. Einen weiteren Bereich stellen Operationstechniken dar, die bei reduzierten Zugängen und kürzerer Behandlungsdauer vergleichbare Ergebnisse erwarten lassen.

In besonderem Maße hat sich unter den genannten Neuerungen auch die Behandlung der Kahnbeinfraktur sowie der Kahnbeinpseudarthrose verändert. Zunehmend und mit messbar gutem Erfolg setzen sich bei der Frakturversorgung perkutane oder gering invasive Operationsverfahren mit teilweise sofortiger funktioneller Nachbehandlung gegen langdauernde und unsichere konservative oder aufwendige operative Methoden durch. Wie lange wird die bis zu 16 Wochen währende Ruhigstellung der für perkutane Verfahren zugänglichen Kahnbeinbrüche wohl noch propagiert werden?

Beim 4. HELIOS Expertengespräch für Unfallchirurgie am 22. Februar 2002 in Erfurt wurden ausschließlich Probleme „rund ums Kahnbein” diskutiert. Die sehr gelungenen Beiträge renommierter Autoren dieser Veranstaltung stellen die aktuellen und im deutschsprachigen Raum akzeptierten Behandlungsmöglichkeiten für Skaphoidfrakturen und -pseudarthrosen dar.

Den uns allen bekannten Merksatz: „Es fuhr ein Schiff im Mondenschein …” hat Herr Kollege Haferkamp (Kassel) seemännisch aufgearbeitet und damit die Bandbreite der Thematik treffend dargestellt.

Schiffbruch

oder über die Schwierigkeit, einen alten anatomischen Merkvers neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen.

Ein Schifflein sank im Mondenschein,
geborsten Rumpf und Ruder,
zerschellte nachts am Erbsenbein
im Dreieck bei Bermuda.

Der Käpt'n Gross, der Bootsmann Klein,
die beiden war'n Piraten
und prahlten bis St. Nimmerlein
mit ihren schlechten Taten.

Dem Käpt'n saß bös und gemein
der Teufel selbst im Nacken,
er schlug so manchen Kopf schon ein
mit seinem Enterhaken.

Carpalia so hieß das Schiff,
fuhr alle Ozeane,
ein Wrack nur noch lag dort am Riff,
im Wasser Mast und Fahne.

Der Käpt'n soff vom Rum stets viel,
meist soff er sich in Rage:
Carpalia ist instabil
und morsch die Takelage!”

„Der Kahn gekippt, der Mond hängt schief,
mein Gott, das ist ja SLAClich!”
der Smutje - ein Chinese - rief:
„Zul Hilfe, sonst velleck ich!”

Der Käpt'n sich den Smutje greift,
weil dessen Not ihn rührte,
und schlug ihn bis er teilversteift,
da ihn das denervierte.

Und rief ihm zu: „Bleib cool mein Jung,
es sinkt das Schiff, Du kennst den Dreh,
das zahlt uns die Versicherung
im Zweifelsfalle die BG.

Ich spül mit DISI Flasche Rum
hinunter meinen letzten SNAC.”
Und trunken fluchend sank er um,
dann sank das Schiff und er war weg.

Dr. med. H. Haferkamp

Prof. Dr. med. K. H. Winker

HELIOS-Klinikum Erfurt

Nordhäuser Straße 74 · 99089 Erfurt

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