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DOI: 10.1055/s-2002-32764
Hepatitis-Prophylaxe für Drogengebraucher(innen)
Prophylaxis of Hepatitis for Drug UsersPublication History
Publication Date:
11 July 2002 (online)

Zusammenfassung
Die Verbreitung von Hepatitis B und C hat sich zu einer ernsten Bedrohung für die Gesundheit von Drogenkonsument(inn)en in ganz Europa entwickelt. Was sind die Gründe für diese schnelle Verbreitung besonders von Hepatitis C in der Gruppe der intravenös applizierenden Drogenkonsument(inn)en? Obwohl ähnliche Transmissionswege (Blut-zu-Blut) vorliegen, wird die HIV-Prophylaxe als erfolgreich wahrgenommen. Es scheint Transmissionsrisiken neben der bloßen Vermeidung des Gebrauchs kontaminierter Spritzen und Kanülen zu geben. Dieser Beitrag lenkt die Aufmerksamkeit auf die gesamten Lebensumstände der Drogengebraucher(innen), die einen Mangel an allgemeiner Hygiene aufweisen und wo Blutreste sowohl im Haushalt als auch in der verbreiteten Praxis geteilter Konsumutensilien zu finden sind. Vorschläge werden vorgestellt, wie die Strategien der Infektionsprophylaxe auf diese Anforderungen abgestimmt werden können.
Abstract
The spread of hepatitis B and C has developed to a major threat for the health of drug users throughout Europe. What are the reasons for this rapid spread of especially hepatitis C among the population of intravenous drug users? Although there are similar routes of transmission (blood-to-blood), HIV prophylaxis is perceived as being basically effective. There seem to be transmission risks beyond the simple avoidance of the use of contaminated needles and syringes. This contribution draws the attention on the whole life circumstances of drug users, where general hygiene is lacking and blood rests can be found in the household as well as in the common practice of shared consumption equipment. Suggestions are presented of how to adjust the strategies of the prophylaxis of infectious diseases to these demands.
Schlüsselwörter
Hepatitis - Prophylaxe - Drogenkonsument(inn)en
Key words
Hepatitis - Prophylaxis - Drug Users
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2 Gleichzeitig wird von vielen Praktiker(inne)n die Forderung der Hepatologen nach völliger Drogenfreiheit vor Beginn der Hepatitis-C-Behandlung kritisiert (Ärzte-Zeitung 30.1.2001).
3 Wie sehr die Spritzenvergabe ideologisiert wird, zeigt die jüngste Maßnahme des neu gewählten Hamburger Mitte-Rechts-Senats, der die erfolgreiche Spritzenvergabe durch politischen Beschluss nach über 5-jähriger Laufzeit in den Justizvollzugsanstalten des Landes beendet hat.
PD Dr. Heino Stöver
Universität Bremen, FB 06 ARCBremen , BISDRO
Postfach 33 04 40
28334 OC>