Z Orthop Ihre Grenzgeb 2002; 140(3): 304-309
DOI: 10.1055/s-2002-32469
Hüftgelenk
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische und radiologische Ergebnisse der zementfreien individuellen Hüftendoprothese vom Typ Adaptiva®

Clinical and radiological results of individual hip stems of the type Adaptiva® without cementP.  Reize1 , J.  Giehl1 , J.  Schanbacher1 , R.  Bronner2
  • 1Orthopädische Universitäts- und Poliklinik Tübingen
  • 2Chirurgische Abteilung, Bodenseekreiskrankenhaus Tettnang
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Publication History

Publication Date:
25 June 2002 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Das Hauptproblem des Hüftgelenksersatzes bleibt die aseptische Lockerung mit der Gefahr der Invalidität für den Patienten. Die Verwendung von Knochenzement garantiert im Regelfall eine hervorragende primäre Formschlussverankerung. Wegen der Langzeitprobleme durch den Zement ist seine Verwendung bei jüngeren Menschen problematisch. Mit der vorliegenden Studie soll gezeigt werden, dass mit einer individuell an die anatomische Form des Oberschenkelknochens angepassten Hüftendoprothese, welche zementfrei durch press-fit verankert wird, bei jüngeren Patienten ein guter Weg besteht, eine harmonische Krafteinleitung auf das Knochenlager zu gewährleisten und eine langfristige Funktion der Prothese zu erreichen. Diese individuelle Schaftprothese steht mittlerweile in der dritten Generation als Typ Adaptiva® zur Verfügung. Methode: Im Zeitraum von Oktober 1993 bis September 1995 wurden 150 Prothesen implantiert. Die Patienten wurden klinisch, radiologisch und mittels Fragebogen nachuntersucht. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation betrug 53,2 Jahre. 97,3 % wurden nachuntersucht. Die Nachuntersuchungszeit lag im Durchschnitt bei 19,9 (12 - 44) Monaten. Der Merle-d’Aubigné-Score zeigte eine deutliche Verbesserung der objektiven funktionellen Resultate wie auch der subjektiven Resultate für Schmerzen, Bewegungsumfang und Gehfähigkeit. Klinische oder radiologische Lockerungshinweise fanden sich in keinem Fall. Schlussfolgerung: Unsere ersten frühen Ergebnisse mit der individuellen Adaptiva®-Prothese sind ermutigend. Die längerfristigen Ergebnisse sind derzeit Gegenstand einer weiteren Studie.

Abstract

Aim: Long-term anchorage of foreign material in vital bone has proven to be the main problem in hip arthroplasty. Bone cement, a material for filling and fitting, allows an excellent solution for older people. Many failures have been blamed on the use of polymethylmethacrylate in younger patients. In our opinion, modelling a stem to the individual anatomic needs of younger patients and to implant it without cement but with a stable press-fit is a good way to transmit stress harmoniously from the prosthesis to the bone and to obtain a long-lasting function. This individual hip stem is now available in the third generation under the name Adaptiva®. We would like to present our first results. Method: Between October 1993 and September 1995 150 individual hip prosthesis of the Adaptiva® type have been implanted. In the average the patients were 53,2 years old. The average time of follow-up was 19.9 (12 to 44) months. Results: The Merle d'Aubigné score showed excellent absolute and relative results for pain, mobility and ability to walk. No aseptic loosening of the stem occurred. Conclusion: Our early results are promising, but we have to wait for the long-term results, which are part of a current study.

Literatur

Dr. med. P. Reize

Orthopädische Universitäts- und Poliklinik Tübingen

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