Zusammenfassung
Hintergrund: Vor ungefähr einem Jahrzehnt wurde in Würzburg ein PC-gestütztes Dokumentationssystem
erstellt. Die damaligen DOS-basierten Systeme der Vor-Windows-Ära sahen als Eingabemedium
nur die Tastatur vor. Eingaben über die Tastatur sind fehleranfällig und zeitaufwendig.
Methoden: Aufgrund dieser Nachteile wurde eine grafische Oberfläche geschaffen. Dadurch kann
die Anwendung einfach bedient werden und Daten sind schnell und sicher einzugeben.
Die Eingabe erfolgt über Formulare, deren Items auf dem Bildschirm angezeigt und durch
Anklicken ausgewählt werden.
Ergebnisse: Als erstes wurden die Formulare zur Dokumentation der Ohroperationen, der prä- und
postoperativen Audiogramme und der Nachuntersuchungsbefunde implementiert, später
folgten Formulare für Nebenhöhlenoperationen und Mittelgesichtsfrakturen. Der Ohrbogen
ist mit 356 Items recht detailliert, trotzdem kann er in ein bis zwei Minuten ausgefüllt
werden. Anfang September 2001 waren Daten zu 10 453 Ohroperationen, 16 140 Nachuntersuchungen
und 9633 präoperative Audiogramme gespeichert. Eine eigene Abfragesprache mit Interpreter
erleichtert die Auswertung des umfangreichen Datenbestandes.
Schlussfolgerung: Der große Umfang der Datenbasis ermöglicht Aussagen mit hoher statistischer Sicherheit.
Gleichzeitig kann an einer größeren Anzahl von Variablen untersucht werden, wie sie
die Operationsergebnisse beeinflussen.
Abstract
Background: About a decade ago a PC based system to document surgery and follow up evaluation
was installed. At that time the wide spread DOS systems provided only inputs via the
keyboard. However, we believed that to assure the system would be accepted by the
user, a graphical user interface would be necessary. Such an interface provides greater
user-comfort and ensures the validity of entered data.
Methods: A simple graphical platform was installed, which provided all the necessary functions
without being too complex. Several forms were designed for data collection. The first
form implemented was designed for ear surgery. It comprises 356 items. The relevant
data in the form are selected by a mouse click from possible alternatives. Although
a large number of items are provided, it takes only one to two minutes to fill in
the form.
Results: At present, September 2001, the database contains 10 453 records related to ear operations,
9633 preoperative audiograms and the results from 16 140 follow up evaluations. A
special language and an interpreter for analyzing the data were added to complete
the system.
Conclusions: The large number of cases stored in the database allows data analysis with a high
level of statistical confidence for any conclusions based upon the data. It also allows
investigations of the simultaneous influence of a large number of variables on the
results.
Schlüsselwörter
Ohr-Operationen - Dokumentation - Datenbank - EDV
Key words
Ear-surgery - Documentation - Database
Literatur
- 1
Wullstein H L, Bandtlow O, Kreutle O J, Schmitt H G.
Erfahrungen bei der statistischen Auswertung gehörverbessernder Operationen mit dem
IBM-Lochkartenverfahren.
Acta Otolaryngol.
1962;
54
56-74
- 2 Wullstein H L. Operationen zur Verbesserung des Gehörs. Stuttgart; Thieme 1968
- 3 Schmitt H G. Die elektronische Datenverarbeitung in der klinischen Medizin am Beispiel
der Operationen zur Verbesserung des Gehörs. Habilitationsschrift. Würzburg; 1967
- 4 Dudeck J, Wagner G, Grundmann E, Mermanek P (Hrsg). Basisdokumentation für Tumorkranke.
Prinzipien und Verschlüsselungsanweisungen für Klinik und Praxis. München; Zuckschwerdt
1999
- 5
Codd F E.
A relational model for large shared databanks. Comm.
ACM.
1970;
13
377-387
- 6 Müller J. Verhandlungsberichte 1999 der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, Heidelberg, New York; 1999: 29-58
Dr. Franz Schön
Univ. HNO-Klinik Würzburg
97080 Würzburg
eMail: franz_schoen@gmx.de