Laryngorhinootologie 2002; 81(1): 1
DOI: 10.1055/s-2002-20124
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Professor Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Plester, 80 Jahre

Professor Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Plester, 80 YearsJ.  Helms
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Publication Date:
14 February 2002 (online)

Nach einer pharmakologischen Ausbildung und ethnographischen Studien erhielt Herr Professor Plester seine Fachausbildung bei H. L. Wullstein in Siegen und später, bei A. Meyer zum Gottesberge in Düsseldorf, die Aufgabe, in der dortigen Klinik die Ohrchirurgie aufzubauen.

In dieser Düsseldorfer Zeit wurden die weltweit neu entstehenden Ideen zur Rekonstruktion des geschädigten Mittelohres nachdrücklich mit weiterentwickelt und unter Einsatz exzellenter chirurgischer Techniken zu einer bis dahin kaum gekannten mikrochirurgischen Perfektion entwickelt. Für die Mikrochirurgie des Ohres war schon der Oberarzt Plester eine national, aber auch international hoch anerkannte und oft besuchte Autorität.

1966 erhielt er den Ruf auf den Tübinger Lehrstuhl für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Er war Nachfolger von M. Schwarz.

Nach der Übernahme der Tübinger Klinik gelang es dem heutigen Jubilar, eine junge Mannschaft nachdrücklich zu motivieren und die in Düsseldorf erarbeiteten modernen Konzepte für die Mikrochirurgie des Ohres nachvollziehbar zu lehren und damit die Plestersche Schule der Ohrchirurgie zu gründen. Die Tübinger Univ.-HNO-Klinik wurde unter ihrem brillant operierenden Chef zu einem gesuchten und international anerkannten Zentrum für die gehörverbessernde Mikrochirurgie des Ohres. Deutsch- und englischsprachige Kurse zur Mittelohrchirurgie und zur Parotischirurgie, gemeinsam mit A. Miehlke aus Göttingen sowie den jeweiligen Mitarbeitern, genossen nationalen und internationalen Ruf.

Herr Professor Plester war naturgemäß ein kritischer, aber auch ein ganz ungewöhnlich großzügiger Lehrer. Sein intensives klinisches und wissenschaftliches Wirken deckte das gesamte Fach der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ab, wobei sich der Schwerpunkt Ohrchirurgie heraushob. Entsprechend erhielten seine Schüler eine breite Fachausbildung und bei Interesse und Einsatz nachdrückliche Förderung im jeweiligen Arbeitsgebiet.

Der Jubilar erhielt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen, und er ist Ehrenmitglied vieler internationaler Fachgesellschaften.

Die während seiner aktiven Amtszeit über viele Jahre vorgelebte Motivation zu einer hochqualifizierten Universitätsmedizin im Fach der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde hat Früchte getragen, wie sich aus Anlass dieses Festtages leicht feststellen lässt. Wir, seine Schüler, übermitteln unseren Dank und unsere Verehrung und gratulieren zum 80. Geburtstag.

Prof. Dr. med. J. Helms

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