Zusammenfassung:
Wir berichten über 2 Patienten, bei denen Glioblastome als Folge einer postoperativen
Strahlentherapie des Tumorbettes nach Meningeomoperation auftraten. - Im ersten Fall
wurde ein temporobasal-petroclivales Meningeom bei einem 47-jährigen Mann operiert
und nachbestrahlt. Im zweiten Fall handelt es sich um ein tiefsitzendes Falxmeningeom
bei einer 52jährigen Frau, das operiert und wegen atypischer Mitosen im histologischen
Befund nachbestrahlt wurde. Bei beiden Patienten entwickelte sich Jahre nach Strahlentherapie
im Bereich der bestrahlten Region ein Glioblastom, welches histologisch gesichert
wurde. Beide erfüllen damit die Kriterien, welche eine Einstufung des Glioblastoms
als strahleninduziert erlauben. - In einer Literaturstudie wurde beim Vergleich von
49 strahleninduzierten Tumoren kein Zusammenhang zwischen Höhe der Strahlendosis und
Latenzzeit sowie Malignität des strahleninduzierten Zweittumors gesehen. Die Entstehung
eines Glioblastoms nach Bestrahlung eines Meningeomes wird jedoch in der Literatur
als seltenes Ereignis angegeben.
Summary:
The authors report 2 cases of glioblastomas subsequent to radiation of intracranial
tumors. In the first case, a 47-year old man received radiation therapy after subtotal
removal of a temporobasal meningioma. In the second case, a 52-year old women underwent
operation of an atypical falcine meningioma and was irradiated postoperatively. -
After radiation of meningiomas the development of glioblastomas is described as a
rare complication in the literature. A literature analysis of 49 radiation induced
tumors revealed that there was no correlation between the radiation dosage and time
interval of appearance of the second tumor.
Schlüsselwörter:
Strahleninduzierter Tumor - Tumorinzidenz - genetische Disposition
Key words:
Radiation-induced tumor - tumorincidence - genetic disposition
Literatur
