Die philosophischen phänomenologisch-existenzialistischen Grundpositionen der humanistischen
Psychologie bilden die Wurzeln der Gesprächspsychotherapie. Selbstaktualisierungstendenz,
Kongruenz versus Inkongruenz sowie Selbstentfaltung stellen wesentliche Grundbegriffe
des Krankheitsmodells der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie dar und führen
zu den allgemeinen Indikationskriterien hin.
Die spezielle Indikation dafür resultiert aus dem Inkongruenzerleben depressiv Kranker
hinsichtlich ihres Selbstbildes und ihrer Beziehungserwartung. Die Quelle der Erkenntnis
und damit der Überwindung dieses Fehlanpassungsprozesses ist die Selbstaktualisierungstendenz,
die Selbstentfaltung erst möglich macht und die Korrektur des Selbstkonzeptes nach
sich zieht. Dies geschieht entsprechend der prozessorientierten Gesprächspsychotherapie
über ganz bestimmte Phasen der Stagnation, der Prämotivation, in der Syndrom-, Konflikt-,
der existenziellen Phase und in der Phase des Abschiedes. Dabei prägen die drei Basisvariablen
Empathie, Akzeptanz (und emotionale Zuwendung) sowie Kongruenz (und Echtheit) das
therapeutische Beziehungsangebot. Die Kombination mit Interventionen der Verhaltenstherapie
orientiert sich an den Bedürfnissen der Klienten und trägt zu einer schnelleren und
anforderungsbezogenen Reintegration in das soziale Umfeld bei.
Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie, - Basisvariablen, - humanistische Psychologie,
- allgemeine und störungsspezifische Indikation, - Kongruenz versus Inkongruenz,
- Depression, - prozessorientierte Gesprächspsychotherapie, - Methodenkombination