PiD - Psychotherapie im Dialog 2001; 2(4): 483-490
DOI: 10.1055/s-2001-19609
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Depressions-Prophylaxe für professionelle
Depressions-Behandler

Jörg  Fengler
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Publication Date:
18 January 2002 (online)

Abstract

In diesem Artikel wird die Frage behandelt, wie sich (Depressions-) Therapeuten und darüber hinaus Helferinnen und Helfer vor einer seelischen Überlastung schützen können. Ausgangspunkt ist das Stresskonzept von Selye. Dauerhafter Stress von größerer Intensität und auf mehreren Ebenen kann zu einem Zustand des Burnout führen. Dieser ist von Depressionsdiagnosen tendenziell zu unterscheiden. Jedoch ist auch mit Übergängen zu rechnen. Stressfaktoren und Salutogenesefaktoren werden in dem sog. „Salamander-Modell” zusammengefasst: Von einer Balance zwischen Belastungen und Handlungen der Salutogenese auf den Ebenen Person, Privatleben und Freizeit, Patienten, Kollegenkreis, Vorgesetzte sowie Institution und Gesellschaft wird eine erfolgreiche Burnout-Prophylaxe und Salutogenese erwartet. Zwei Fallvignetten schließen den Artikel ab. In beiden Fällen meldeten sich die Patienten mit einer Erschöpfungssymptomatik. Im einen Fall genügte eine einmalige Beratung mit Inhalten aus dem Salamander-Modell. Im anderen Fall ergab sich eine Indikation
für eine problemlösungsorientierte Psychotherapie.

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Adresse des Autors:

Prof. Dr. Jörg Fengler

Heilpädagogische Fakultät
Universität Köln

Frangenheimstraße 4
D-50931 Köln

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