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DOI: 10.1055/s-2001-18541
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Geschlechtsstereotype bei der Wahrnehmung von Situationen als „sexueller Missbrauch”
Eine experimentelle StudieSex stereotype when Perceiving Situations as “Sexual Abuse”An Experimental StudyPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. November 2001 (online)

Übersicht: 670 Jugendliche und junge Erwachsene beurteilten fiktive Szenen, in denen eine Interaktion eines Erwachsenen mit einem Kind oder einer abhängigen Person (Schüler/Schülerin, Patient/Patientin, Sohn/Tochter, Neffe/Nichte usw.) geschildert wird, unter dem Gesichtspunkt, ob die Handlung/Annäherung einen „sexuellen Missbrauch” darstellt. In der Hälfte der Szenen sind Männer Akteure und Mädchen Adressaten der Kontakte, in der anderen Hälfte sind Frauen Akteure und Jungen Adressaten. Die Mann-Mädchen-Szenen werden sehr viel häufiger als Missbrauch wahrgenommen als die Frau-Junge-Szenen, das heißt, in der Beurteilung der Probanden werden Männer häufiger als Frauen zu Tätern, Mädchen häufiger als Jungen zu Opfern. Die Ergebnisse werden nach Szenen (Art der Handlung/Annäherung) und nach dem Geschlecht der Befragten differenziert und die Implikationen der Befunde für die Missbrauchsdebatte diskutiert.
Schlüsselwörter
Geschlechtsrollenstereotype - Geschlechtsunterschiede - Missbrauch - sexuelle Gewalt
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Dr. Arnold Hinz
Institut für Pädagogische Psychologie und
Soziologie
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Reuteallee 46
71634 Ludwigsburg