Zusammenfassung
Das Projekt „Qualitätsprofile für Mutter-Kind- und Mütter-Einrichtungen” stellt einen
Ansatz zum externen Qualitätsmanagement dar. Mit dem Qualitätsprofil werden den am
Projekt beteiligten Einrichtungen detaillierte Ergebnisse zum Stand ihrer Qualitätsentwicklung
in den Bereichen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sowie der Patienten- und
Mitarbeiterzufriedenheit rückgemeldet. Der vorliegende Beitrag fokussiert den Aspekt
der Ergebnisqualität und die dabei zum Einsatz kommenden Erhebungsinstrumente. Dabei
standen die Fragestellungen nach den subjektiv berichteten Belastungen bei den in
Mutter-Kind-Einrichtungen behandelten Frauen sowie nach Behandlungseffekten im Vordergrund.
Der aktuelle Stand der Datenerhebung lässt dabei zunächst nur Aussagen über die Veränderungen
zu, die am Behandlungsende gegenüber dem Behandlungsbeginn erzielt wurden. Eine Katamnese
6 Monate nach Behandlungsende ist vorgesehen. Die Ergebnisse deuten auf starke Schweregrade
der Eingangsbelastung hin: In allen Bereichen der Gesundheit (somatisch, funktional
und psychosozial) finden sich zwischen 55 % und 75 % Frauen, die im Vergleich zur
Normalbevölkerung auffällige Belastungen zeigen. Im Hinblick auf die Behandlungseffekte
zeigen die Ergebnisse, dass der Gesundheitszustand der Frauen bei Behandlungsende
deutlich besser beurteilt wird als bei Behandlungsbeginn. Sowohl die Patientinnen
als auch die Behandler schätzen die unmittelbaren Effekte der Behandlung als sehr
positiv ein.
Effects of Treatment in Mother-Child Rehabilitation Centres
The study aims at an external evaluation of mother-child rehabilitation centres in
Germany. The centres taking part in the project will get detailed information about
their present state of quality in the dimensions of structure, process and outcome
as well as patient satisfaction and job satisfaction of the employees. This article
focuses on quality of outcome. Two main questions are addressed: How do women treated
in mother-child rehabilitation centres assess their health problems at admission,
and what are the effects after three weeks of inpatient treatment? The results show
that in comparison with a German norm population, 55 % to 75 % of the women in the
present study reported intense distress in all dimensions of health (somatic, functional
and psychosocial). The analysis of effects after treatment confirms a distinct improvement
of health status reported by patients as well as by doctors and therapists. Data of
a follow-up after 6 months will show whether these positive effects can be maintained.
Schlüsselwörter:
Qualitätsmanagement - Mutter-Kind-Maßnahme - Rehabilitation - Behandlungseffekte
Key words:
Quality management - Mother-child rehabilitation - Treatment effects
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Dipl.-Psych. Katja Meixner
Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin · Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Straße 62
Haus 4
79106 Freiburg
Email: meixner@sfa.ukl.uni-freiburg.de